- Schnee, Wind und Kälte hielten am Wochenende Verkehrsteilnehmer in Atem.
- Auf dem Schienennetz der SBB kam es zu Zugausfällen und Unterbrüchen. Besonders betroffen war die Westschweiz, wo ein Zug mit 400 Passagieren eingeschneit wurde.
- Auch auf den Strassen sorgte der Schnee für Unannehmlichkeiten und Unfälle. Durch gefrierenden Regen verschärfte sich die Situation am Sonntag noch.
- Aufgrund der Witterungsbedingungen wurden am Flughafen Zürich zahlreiche Flüge annulliert.
SBB aktuell
Insgesamt 40 Starts und 40 Landungen wurden am Sonntag am Flughafen Zürich annulliert. Verantwortlich gewesen seien sowohl die schlechte Witterung vor Ort als auch starke Schneefälle an den Flughäfen in Nordwesteuropa, teilte ein Sprecher der Betriebsleitzentrale des Flughafens Zürich mit.
Probleme im Strassenverkehr
Auf den Strassen in der Schweiz sorgten Schneefälle und überfrierende Nässe für grössere Probleme. Allein im Kanton St.Gallen gab es über 50 Unfälle. Fast genauso stark traf es den Kanton Bern.
Die schwerste Verletzung durch einen Unfall auf glatten Strassen erlitt an diesem Wochenende eine 88-jährige Autolenkerin aus dem Kanton Bern. Sie war am Samstagabend von Thun nach Hilterfingen unterwegs. Ihr Auto kam ins Schleudern, prallte in eine Mauer und dann in eine Hauseingangstür. Die schwer verletzte Lenkerin musste von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit und mit der Ambulanz ins Spital gebracht werden.
Sturm im Osten des Landes
In der Ostschweiz sorgte laut der Kantonspolizei St. Gallen am Sonntag zusätzlich der Wind für Probleme. Feuerwehren und der Nationalstrassenunterhalt mussten insgesamt 22 Mal wegen Sturmschäden ausrücken – zahlreiche Bäume stürzten auf die Autobahnen A13 und A3. Auch Dächer wurden abgedeckt.
Zug eingeschneit
Auch die Bahn hatte mit dem winterlichen Wetter zu kämpfen. Ein Zug von Sitten nach Lausanne blieb am Sonntag gegen 16.40 Uhr zwischen Aigle (VD) und Bex (VD) stecken. Die 400 Passagiere mussten über fünf Stunden lang warten, bis sie evakuiert wurden, wie die SBB mitteilte. Man habe Verpflegung verteilt. Die Wagen des Zuges seien beheizt gewesen. Weil auch die Strassen in der Region blockiert waren, mussten die Betroffenen die Nacht in einer Schule in Bex verbringen.
Wegen einer Lawinensprengung fiel zudem ein Zug der Matterhorn-Gotthard-Bahn zwischen Zermatt (VS) und Täsch am Sonntagabend aus.
Zu viel Schnee für Züge
Vielerorts führten technische Störungen zu vorübergehenden Unterbrechungen. Im Berner Jura konnten die Züge am Sonntag zwischen Tramelan (BE) und Les Reussilles (BE) wegen «starken Schneefalls» nicht verkehren.
Beeinträchtigungen gab es an anderen Stellen in der Romandie. Zwischen Martigny (VS) und Le Châble sowie Vallorcine in Frankreich waren die Bahnanlagen vereist, weshalb es zu Verspätungen und Zugausfällen kam. Das gleiche Problem betraf auch die Strecke zwischen Aigle (VD) und Siders (VS), Villeneuve (VD) und Leuk (VS) sowie Palézieux (VD) und Semsales.
Gefahr von Lawinenniedergang
Fast im ganzen Mittelland liegt eine dünne Schneedecke. Laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) fielen seit Freitagabend in den Bergen verbreitet 40 Zentimeter Schnee, in den Urner und Glarner Alpen sogar 70 Zentimeter.
Durch die starken Niederschläge vom Wochenende erhöhte sich auch die Lawinengefahr in den Bergen. Das SLF hat für Montag die Gefahrenstufe «gross» (4 von 5) für die Regionen Chablais, Bex-Villars und Unterwallis ausgerufen. Im Rest der Alpen besteht grösstenteils eine erhebliche Lawinengefahr.