Verschiedene Persönlichkeiten aus der Gay-Community sprechen über ihr persönliches Coming-Out. Und sie erzählen, wie sie Homophobie in der Schweiz erleben.
Sängerin und Musical-Darstellerin Tiziana Gulino
Sie hielt als Jugendliche aus Selbstschutz ihre Liebe zu ihrer heutigen Partnerin geheim. Nun blickt Tiziana Gulino auf diese schwierige Zeit zurück und erzählt, wie sie das Coming-Out erlebte und wann sie merkte, dass zwischen ihr und Dania mehr als Freundschaft ist.
Ich hatte damals sogar Magekrämpfe und bekam Kolliken
Sport-Moderator Olivier Borer
Der Sportmoderator ärgert sich über Klischees von Schwulen. Schwule würden als schwach und weich gelten. Im Spitzensport zähle Männlichkeit, man müsse seinen Mann stehen. Ein schwuler Mann könne nicht stark sein. Deshalb hat sich Olivier Borer über das Coming Out von Schwinger Curdin Orlik gefreut, der diese Klichees widerlegt.
Ein starker Mann kann durchaus schwul sein.
U19-Fussballtrainerin Nora Häuptle
Nora Häuptle bekam hauptsächlich gute Reaktionen auf ihr Coming Out. Ihr Bruder war sogar etwas enttäuscht, dass er nicht als erster von ihrer Freundin erfahren hatte. Im Fussball ist Nora Häuptle aber mit einigen Vorurteilen konfrontiert.
Nicht alle Fussballerinnen sind lesbisch.
Schauspieler und Regisseur Erich Vock
Aufgrund der Anhäufung gewaltbedingter Ausschreitungen gegenüber Schwulen fühlt sich Erich Vock nicht mehr so frei. Früher habe er seinem Mann im Tram noch einen Kuss gegeben, das würde er heute nicht mehr tun.
Ich fühle mich nicht mehr so sicher wie früher.
SP-Politikerin und Nationalrätin Tamara Funiciello
Tamara Funiciello ist erst 30 Jahre alt und schon Nationalrätin. Als bisexuelle Frau mit Migrationshintergrund bietet sie viel Angriffsfläche. Sie könne gut mit den Angriffen umgehen. Richtig sei es trotzdem nicht. Deshalb müsse darüber gesprochen werden.
Ich bin ein Alien in dieser Polit-Bubble.