Zum Inhalt springen
Video
Sturm «Malik» wütet in Grossbritannien
Aus News-Clip vom 30.01.2022.
abspielen. Laufzeit 26 Sekunden.

Unwetter-Warnung Orkanböen und Sturmfluten erfassen Europa

  • In Grossbritannien sind mindestens zwei Menschen durch Sturm «Malik» ums Leben gekommen.
  • Auch in Norddeutschland sorgt aktuell ein Sturmtief für orkanartige Böen und Sturmfluten. Hamburg und Berlin sind besonders hart davon betroffen.
  • In Polen und in Tschechien wütete ein Sturm ebenfalls. Vielerorts kam es zu Stromunterbrüchen.

Durch den Sturm «Malik» wurden in Grossbritannien viele Bäume umgerissen. Bislang meldete die Polizei zwei Todesopfer, die von umgestürzten Bäumen erschlagen wurden.

In der ostschottischen Küstenstadt Aberdeen wurden Windgeschwindigkeiten von fast 140 Kilometern pro Stunde gemessen.

Ein Mann wird von einer Welle bespritzt.
Legende: Der Sturm «Malik» sorgte in vielen Küstenstädten dafür, dass die Wellen über die Ufer schwappten. Reuters

Landesweit waren vorübergehend mehr als 130'000 Wohnungen und Geschäfte ohne Strom, weil Leitungen gekappt wurden. Mittlerweile ist der Sturm «Malik» weiter gezogen und auf Dänemark getroffen.

Schottland und Dänemark sind in Bereitschaft

Box aufklappen Box zuklappen

In Dänemark wurden wegen dem Sturm 10'000 Rettungskräfte mobilisiert, die im Notfall Erste Hilfe leisten könnten, wie die Agentur Ritzau meldete.

Weitere Sicherheitsvorkehrungen wurden bereits getroffen. Im dänischen Frederikssund wurden 20 Menschen, die auf tägliche Pflege angewiesen sind, vorsichtshalber an sichere Orte gebracht, berichtete der Sender TV2.

Auf der Insel Seeland, auf der auch die Hauptstadt Kopenhagen liegt, wurde fast der gesamte regionale Zugverkehr vorsorglich eingestellt. Die Öresundbrücke, die Kopenhagen mit Schweden verbindet, wurde geschlossen.

Nach «Malik» kommt «Corrie»

In Schottland warnte der Wetterdienst trotz des Abzugs von «Malik» vor weiteren heftigen Winden sowie starkem Regen. Im Norden der britischen Inseln war ein neuer Sturm im Anmarsch, den die Behörden «Corrie» tauften.

Fischmarkt in St. Pauli unter Wasser

Pausenlos waren auch die Feuerwehren aus Hamburg im Einsatz. Eine Verschnaufpause gab es nicht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat verkündet, dass das Sturmtief mit dem Namen «Nadia» noch bis Sonntagmittag andauern wird. Ausserdem warnt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bereits wieder vor einer nächsten Sturmflut.

Video
Sturmflut in Hamburg
Aus News-Clip vom 30.01.2022.
abspielen. Laufzeit 43 Sekunden.

Zuvor hatte eine schwere Sturmflut den Fischmarkt im Stadtteil St. Pauli unter Wasser gesetzt. Wie ein dpa-Fotograf berichtete, zog es in der Nacht Hunderte Schaulustige zum Fischmarkt. Durch die Überflutungen wurden demnach mehrere Autos beschädigt.

In der Nacht zum Sonntag gab es nach Angaben des BSH auch an anderen Küstenabschnitten eine Sturmflut. «Zwar nicht überall eine schwere Sturmflut wie in Hamburg», sagte die Sprecherin. Es sei aber die gesamte deutsche Nordseeküste betroffen gewesen.

Ab wann spricht man an der Nordseeküste von einer Sturmflut?

Box aufklappen Box zuklappen

An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1.5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2.5 beziehungsweise 3.5 Meter gesprochen.

Mit Geschwindigkeiten von bis zu knapp 130 Kilometern pro Stunde fegte der Sturm über viele Teile Norddeutschlands hinweg. Die höchste Windgeschwindigkeit wurde auf Hallig Hooge, im Kreis Nordfriesland, mit 127 km/h gemessen, sagte eine Meteorologin des DWD am Sonntag.

Berliner Feuerwehr ruft Ausnahmezustand aus

Auch über Norddeutschland ist ein Sturmtief namens «Nadia» mit gefährlichen Böen hinweggefegt und hat mehrere schwere Unglücke verursacht. Mehrere Menschen wurden durch herunterfallende Bäume verletzt. Auch Todesopfer forderte der Sturm. Wie mehrere Medien berichten, wurde ein Mann in Brandenburg von einem Wahlplakat erschlagen.

Dass die Lage ernst ist, macht die Berliner Feuerwehr am Sonntagmorgen klar. Sie riefen auf Twitter wegen des Unwetters den Ausnahmezustand aus. Die Bürger werden gebeten, bei Sturm und Gewitter das Haus nicht zu verlassen und zur Entlastung der Einsatzkräfte kleinere Wasserschäden selbst zu beheben. Bis zum Morgen musste die Berliner Feuerwehr nach eigenen Angaben zu rund 250 Einsätzen ausrücken.

Sturm auch in Tschechien und Polen

Auch in Polen hat ein Sturm schwere Schäden angerichtet. Am Sonntag starb ein 27-Jähriger, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Bei dem Unfall in der nördlichen Woiwodschaft Pommern wurde ein weiterer Mensch verletzt. Landesweit rückte die Feuerwehr zu Tausenden Einsätzen aus. Die Einsatzkräfte räumten umgefallene Bäume von den Strassen und sicherten Dächer. Nach Behördenangaben waren in Polen rund 680'000 Haushalte wegen beschädigter Leitungen ohne Strom.

Auch in Tschechien sorgten umgestürzte Bäume für viele Einsätze der Feuerwehr. Mehr als 30'000 Haushalte waren von Stromausfällen betroffen. Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen und Zugausfällen. In den Mittelgebirgen erreichten die Windböen Orkanstärke. Die Bergwacht riet von Skitouren ab.

SRF 4 News, 0.30 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel