- In Grossbritannien sind mindestens zwei Menschen durch Sturm «Malik» ums Leben gekommen.
- Auch in Norddeutschland sorgt aktuell ein Sturmtief für orkanartige Böen und Sturmfluten. Hamburg und Berlin sind besonders hart davon betroffen.
- In Polen und in Tschechien wütete ein Sturm ebenfalls. Vielerorts kam es zu Stromunterbrüchen.
Durch den Sturm «Malik» wurden in Grossbritannien viele Bäume umgerissen. Bislang meldete die Polizei zwei Todesopfer, die von umgestürzten Bäumen erschlagen wurden.
In der ostschottischen Küstenstadt Aberdeen wurden Windgeschwindigkeiten von fast 140 Kilometern pro Stunde gemessen.
Landesweit waren vorübergehend mehr als 130'000 Wohnungen und Geschäfte ohne Strom, weil Leitungen gekappt wurden. Mittlerweile ist der Sturm «Malik» weiter gezogen und auf Dänemark getroffen.
Fischmarkt in St. Pauli unter Wasser
Pausenlos waren auch die Feuerwehren aus Hamburg im Einsatz. Eine Verschnaufpause gab es nicht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat verkündet, dass das Sturmtief mit dem Namen «Nadia» noch bis Sonntagmittag andauern wird. Ausserdem warnt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bereits wieder vor einer nächsten Sturmflut.
Zuvor hatte eine schwere Sturmflut den Fischmarkt im Stadtteil St. Pauli unter Wasser gesetzt. Wie ein dpa-Fotograf berichtete, zog es in der Nacht Hunderte Schaulustige zum Fischmarkt. Durch die Überflutungen wurden demnach mehrere Autos beschädigt.
In der Nacht zum Sonntag gab es nach Angaben des BSH auch an anderen Küstenabschnitten eine Sturmflut. «Zwar nicht überall eine schwere Sturmflut wie in Hamburg», sagte die Sprecherin. Es sei aber die gesamte deutsche Nordseeküste betroffen gewesen.
Mit Geschwindigkeiten von bis zu knapp 130 Kilometern pro Stunde fegte der Sturm über viele Teile Norddeutschlands hinweg. Die höchste Windgeschwindigkeit wurde auf Hallig Hooge, im Kreis Nordfriesland, mit 127 km/h gemessen, sagte eine Meteorologin des DWD am Sonntag.
Berliner Feuerwehr ruft Ausnahmezustand aus
Auch über Norddeutschland ist ein Sturmtief namens «Nadia» mit gefährlichen Böen hinweggefegt und hat mehrere schwere Unglücke verursacht. Mehrere Menschen wurden durch herunterfallende Bäume verletzt. Auch Todesopfer forderte der Sturm. Wie mehrere Medien berichten, wurde ein Mann in Brandenburg von einem Wahlplakat erschlagen.
Dass die Lage ernst ist, macht die Berliner Feuerwehr am Sonntagmorgen klar. Sie riefen auf Twitter wegen des Unwetters den Ausnahmezustand aus. Die Bürger werden gebeten, bei Sturm und Gewitter das Haus nicht zu verlassen und zur Entlastung der Einsatzkräfte kleinere Wasserschäden selbst zu beheben. Bis zum Morgen musste die Berliner Feuerwehr nach eigenen Angaben zu rund 250 Einsätzen ausrücken.
Sturm auch in Tschechien und Polen
Auch in Polen hat ein Sturm schwere Schäden angerichtet. Am Sonntag starb ein 27-Jähriger, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Bei dem Unfall in der nördlichen Woiwodschaft Pommern wurde ein weiterer Mensch verletzt. Landesweit rückte die Feuerwehr zu Tausenden Einsätzen aus. Die Einsatzkräfte räumten umgefallene Bäume von den Strassen und sicherten Dächer. Nach Behördenangaben waren in Polen rund 680'000 Haushalte wegen beschädigter Leitungen ohne Strom.
Auch in Tschechien sorgten umgestürzte Bäume für viele Einsätze der Feuerwehr. Mehr als 30'000 Haushalte waren von Stromausfällen betroffen. Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen und Zugausfällen. In den Mittelgebirgen erreichten die Windböen Orkanstärke. Die Bergwacht riet von Skitouren ab.