Im Zivilprozess zwischen dem Schauspieler Johnny Depp (58) und seiner Ex-Frau Amber Heard ist die Schauspielerin am Mittwoch erstmals in den Zeugenstand getreten. Knapp zwei Stunden stand Amber Heard ihrer Anwältin Rede und Antwort. Zum Auftakt der Befragung sagte die 36-Jährige: «Ich bin hier, weil mein Ex-Ehemann mich verklagt hat». Zum Prozess sagte Heard, «dies ist die schmerzhafteste und schwierigste Sache, die ich je durchgemacht habe».
Dies ist die schmerzhafteste und schwierigste Sache, die ich je durchgemacht habe
Unter Tränen beschrieb Heard einen Vorfall von 2012, als sie angeblich das erste Mal von Depp geschlagen worden sei. Er habe Alkohol und Drogen konsumiert, als ihre Unterhaltung über eine Tätowierung an seinem Arm mit einem körperlichen Angriff geendet habe. Sie habe es zunächst für einen schlechten Witz gehalten und gelacht, doch Depp habe sie dann dreimal hintereinander ins Gesicht geschlagen. «Das hat mein Leben verändert», sagte Heard sichtlich aufgelöst. Auch Fälle, in denen der Schauspieler sexuelle Gewalt gegenüber ihr ausgeübt habe, schilderte Heard vor den Geschworenen.
Eine intensive Beziehung
Ihre Beziehung sei von Beginn an «intensiv» gewesen, sagte Heard. Sie habe sich «Hals über Kopf» in Depp verliebt. «Es war wie ein Traum, absolut magisch», beschrieb sie den Beginn ihrer Liebe. Er konnte die netteste, aufmerksamste und lustigste Person sein, bis seine «schreckliche» Kehrseite zum Vorschein gekommen sei.
Kein Prozess-Ende in Sicht
In seiner viertägigen Aussage im Zeugenstand im Gericht des Bezirks Fairfax hatte Depp unter Eid abgestritten, Heard jemals geschlagen zu haben. In ihrer Beziehung habe es Streit gegeben, erklärte der Schauspieler. «Aber niemals bin ich an den Punkt gekommen, Frau Heard auf irgendeine Weise zu schlagen, noch habe ich jemals in meinem Leben eine Frau geschlagen», sagte Depp. Heard wiederum habe ein Bedürfnis nach Gewalt, behauptete Depp.
Der Prozess wird noch mehrere Wochen andauern. Beobachter gehen davon aus, dass Heard mehrere Tage lang befragt wird. Im Gericht wurden bis jetzt teils schockierende Handyvideos und Audioaufnahmen von Streitereien des Paares vorgelegt.
Die Schlammschlacht wird von Gerichtskameras übertragen. Ein Ende ist momentan noch nicht in Sicht.