Ein neuer Hightech-Servicemitarbeiter ist im Restaurant des Verkehrshauses in Luzern die neuste Attraktion. Er sieht aus wie eine fahrende Säule, hat ein katzenähnliches Gesicht mit grossen Augen und rollt geräuschlos zwischen den Tischen hin und her.
Hans Buehlmann, Leiter der Gastronomie im Verkehrshaus, ist zufrieden. Der Serviceroboter passe sehr gut ins Thema Mobilität im Verkehrshaus. «Das war auch der Treiber, um das Gerät hier einzusetzen.» Entwickelt und hergestellt werden die Roboter in China und durch eine Luzerner Firma in der Schweiz vertrieben.
Roboter als Servierhilfe
Der Serviceroboter sei mehr als eine Attraktion, sagt Thomas Holenstein, Chef der Firma Sebotics, die die Roboter in der Schweizer Gastrobranche etablieren möchte. «Der Roboter bringt durchaus eine Effizienzsteigerung», sagt er. Schliesslich könne der Roboter die Speisen für fünf Personen auf einmal an einen Tisch bringen.
Im Moment sei der Roboter vor allem eine Transporthilfe, aber die Entwicklung sei dank künstlicher Intelligenz rasant, so Holenstein. Schon bald seien ganze Robotersysteme möglich, welche die Bestellung aufnehmen, den Kaffee brühen und ihn zum Gast an den Tisch bringen.
Auch mal überfordert
Im Restaurant des Verkehrshauses sind die Gäste vom neuen Hightechmitarbeiter sehr angetan, wie Gastrochef Buehlmann feststellt. Er sei vor allem als Fotomotiv sehr beliebt. Allerdings gerate die fahrbare Maschine bei Hochbetrieb und vielen Hindernissen auch an seine Grenze: «Wir mussten ihn auch schon in eine Ecke stellen», so Buehlmann.
Ein Ersatz für Fachpersonal sei der Roboter derzeit deshalb sicher nicht. «Er ist eine Unterstützung – aber er wird den Menschen bei der Gästebetreuung am Tisch niemals ersetzen können.» Der erste Serviceroboter in einem Deutschschweizer Restaurant ist bislang also vor allem eine lustige Attraktion für die Gäste.
Gleicher Ansicht ist auch die Berufsorganisation Hotel- und Gastro-Union. Es könne eine Option sein für sehr einfache Arbeiten, aber im gehobenen Service bleibe die Beratung des Gastes beim Menschen, heisst es dort.