- Auf der Zugstrecke am Gotthard hatten mehrere Lokführer Mühe mit dem neuen Fahrplan.
- Lenker von Neat-Zügen verpassten es innerhalb eines Monats viermal, beim Bahnhof Flüelen im Kanton Uri einen Stopp einzulegen.
Ein SBB-Sprecher bestätige Informationen der «Urner Zeitung». Die Lokführer seien nach den Missgeschicken nochmals auf das neue Regime am Gotthard seit dem Fahrplanwechsel im Dezember sensibilisiert worden. Seit Mitte Januar habe es keine Zwischenfälle mehr gegeben.
Unregelmässiger Halt
Nach der Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels rauschen nicht mehr alle Fernverkehrszüge zwischen Arth-Goldau und Bellinzona ohne Halt durch die Alpen. Jeweils zwei Kompositionen am Morgen und eine am Nachmittag stoppen in Flüelen. Damit soll Uri den Anschluss an die neue Alpentransversale nicht verpassen.
Als häufigster Grund für die vergessenen Halte gab der SBB-Sprecher an, dass sich Lokführer primär auf die Signale entlang der Strecke und die Fahrstrasse konzentrierten. Signale stünden auch dann auf Grün, wenn der Zug an einem Bahnhof anhalten soll. Zudem gebe es wie am Gotthard Strecken, auf denen Züge nur manchmal einen fahrplanmässigen Halt machten.
Missgeschick in jeder Lokführer-Laufbahn
Im Schnitt geht bei 170'000 Halten einer vergessen, wie der SBB-Sprecher erklärte. Dies kommt auf dem gesamten Streckennetz alle zwei bis drei Tage einmal vor. Einem Lokführer passiert ein solches Missgeschick im Schnitt einmal in seiner Laufbahn.
Verpasste Halte sorgen für Ärger bei Passagieren im Zug, die aussteigen wollten, aber auch bei den Wartenden am betroffenen Bahnhof. Nach Möglichkeit würde jeweils ein nachfolgender Zug anhalten, um die vergessenen Gäste mitzunehmen, sagte der SBB-Sprecher.