- Über 25 Jahre nach seinem Tod ist das letzte Domizil des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar in Medellín kontrolliert gesprengt worden.
- 1600 Menschen wohnten der Zerstörung des Symbols der lateinamerikanischen Drogenkriminalität bei.
- An der Stelle des 8-stöckigen Gebäudes soll ein Park zu Ehren der zehntausenden Opfer des Medellín-Kartells entstehen.
Innerhalb von wenigen Sekunden verschwand das bunkerähnliche Gebäude mit dem Namen Mónaco um 11.53 Uhr Ortszeit aus dem Stadtbild. 1500 Bewohner des Stadtviertels Santa María de Los Ángeles waren zuvor in Sicherheit gebracht worden.
Gedenkpark statt Pilgerstätte für Escobar-Verehrer
Medelllíns Oberbürgermeister Federico Guiérrez möchte mit dem Abriss die Verherrlichung Escobars eindämmen. Seit dessen Tod pilgerten Touristen aus aller Welt in die Hauptstadt der kolumbianischen Bergprovinz Antioquia und posierten vor dem Haus des Drogenbarons, darunter auch Stars wie Rapper Wiz Khalifa. Wegen seiner Spenden für Bewohner von Elendsvierteln gilt Escobar, der jahrelang auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen weltweit stand, noch immer zahlreichen Menschen als Held.
Dies wird ein Ort, um zu lernen und zu verstehen, was uns passiert ist. Etwas, das niemals wieder passieren darf.
Zudem hätte eine Sanierung des verfallenden ehemaligen Luxus-Domizils fast 11 Millionen US-Dollar gekostet. Stattdessen will die Stadtverwaltung etwa zweieinhalb Millionen Dollar ausgeben, um an der Stelle den 5000 Quadratmeter grossen öffentlichen Park zu Ehren der Opfer zu errichten.
Kontrolle des Internationalen Drogenschmuggels
Pablo Escobar und sein Drogenkartell dominierten in den 1980er-Jahren den internationalen Kokain-Schmuggel und waren für den Tod zehntausender Menschen verantwortlich. Nachdem Escobar dem kolumbianischen Staat den Krieg erklärt hatte, wurde er 1993 von der Polizei auf dem Dach eines Wohnhauses in Medellín erschossen.