Das Wichtigste in Kürze:
- Eine Argentinierin hat sich 1999 Eizellen einfrieren lassen.
- 2013 wurde ihr eine davon befruchtet eingesetzt – sie bekam ein Baby.
- Ein Fall für das Guinness-Buch der Rekorde.
Ihr Name bedeutet «Voll der Gnade»: Die dreijährige Yanina ist ein kleines medizinisches Wunder. 14 Jahre war die Eizelle, aus der sie entstand, in flüssigem Stickstoff eingefroren, bevor sie in einer argentinischen Klinik erfolgreich befruchtet wurde.
Das ist Weltrekord – niemals zuvor sei eine künstliche Befruchtung nach derart langer Zeit gelungen, wie das Guinness-Buch vor einigen Tagen bestätigte. «Sie erfüllt uns jeden Tag mit Freude und lässt mich vergessen, was ich alles durchmachen musste, um ein Kind zu haben», sagt Mutter Mónica Coronel über Yanina.
Yanina ist das zweite Kind
Yaninas Geschichte beginnt 1999. Ihre damals 25-jährige Mutter entschied sich, sechs ihrer Eizellen einfrieren zu lassen, nachdem sie trotz medizinischer Behandlung nicht schwanger geworden war. Das Forschungsteam um den behandelnden Arzt Carlos Quintans im Halitus-Klinikum in Buenos Aires hatte kurz zuvor eine neue Methode entwickelt, um Eizellen über einen längeren Zeitraum einzufrieren.
Erst nach 14 Jahren wandte sich Coronel 2013 erneut an die Klinik und liess sich eine befruchtete Eizelle einsetzen. Zuvor hatte sie bereits einen Jungen zur Welt gebracht, der auf natürlichem Wege gezeugt worden war.
Tiefgefrorene Eizellen altern nicht
Experten sind von dem Rekord allerdings nicht sonderlich überrascht. Die problemlose Verwendung eingefrorener Eizellen nach so langer Zeit sei nicht ungewöhnlich, sagt Georg Döhmen vom deutschen Kinderwunschzentrum Niederrhein. «Die Eizellen lagern in flüssigem Stickstoff, es finden keine Alterungsprozesse statt.» Bei künstlichen Befruchtungen gebe es häufig den Fall, dass überzählige befruchtete Eizellen eingefroren und bei erneutem Kinderwunsch einige Jahre später verwendet würden.
Eine erfolgreiche Schwangerschaft nach 14 Jahren sei bislang aber einzigartig, begründete das Guinness Buch die Vergabe des Weltrekordes an die Halitus-Klinik.