- Wirbelsturm «Irma» ist noch mehrere hundert Kilometer von der US-Küste entfernt. Er soll am Sonntag auf Florida treffen.
- Erste Ausläufer haben jedoch Kuba erreicht und dort für Überschwemmungen gesorgt.
- «Irma» wurde von der höchsten Kategorie fünf auf vier heruntergestuft – der Wirbelsturm birgt dennoch enormes Verwüstungspotenzial.
- In der Karibik gewinnen die Hurrikans «Katia» und «Jose» an Stärke.
Trotz einer leichten Abschwächung von Wirbelsturm «Irma» auf seinem Weg in Richtung US-Festlandsküste bereitet sich Florida auf eine Naturkatastrophe im Jahrhundert-Massstab vor. US-Präsident Donald Trump sprach von einem «absolut historischen Zerstörungspotenzial» «Irmas», Gouverneur Rick Scott appellierte eindringlich an die Bewohner der als Evakuierungszonen ausgewiesenen Gebiete, ihre Häuser umgehend zu verlassen. «Seien Sie nicht überheblich. Uns läuft die Zeit davon. Sie müssen jetzt gehen», sagte Scott.
«Irma» befindet sich noch mehrere hundert Kilometer von Miami entfernt, erste Ausläufer haben inzwischen Kuba erreicht und dort für Überschwemmungen gesorgt. Auf der Karibikinsel kam das öffentliche Leben zum Stillstand. Schulen und die meisten Geschäfte blieben geschlossen, Hunderttausende wurden aus den am stärksten gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht und praktisch der gesamte Verkehr – Busse, Bahnen und Flugverkehr – wurde ausgesetzt.
«Katia» und «Jose» folgen dicht auf den Fersen
«Irma» wurde zwar von der höchsten Kategorie fünf auf vier heruntergestuft, hatte aber mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde immer noch enormes Verwüstungspotenzial. Und ein Abebben der Hurrikan-Welle war nicht in Sicht: In der Karibik-Region gewannen ihre beiden Nachfolger «Jose» und «Katia» an Stärke.
«Irma» ist einer der heftigsten Atlantik-Stürme seit einem Jahrhundert und hat bislang mindestens 19 Menschen das Leben gekostet. Mit Windgeschwindigkeiten von knapp 300 Kilometern pro Stunde fegte er in der Nacht über die Turks- und Caicosinseln, wo er zahlreiche Gebäude zerstörte und Bäume entwurzelte. In der Dominikanischen Republik und auf Haiti sorgte er für Überschwemmungen und Stromausfälle.
Sonderflüge bringen Touristen in Sicherheit
In den USA, wo zuvor durch Hurrikan «Harvey» 60 Menschen getötet wurden und Schäden von bis zu 180 Milliarden Dollar entstanden, riefen die US-Behörden wegen «Irma» erneut den Notstand aus. Sie begannen mit der Evakuierung der Küste Georgias sowie der Südspitze von Florida. Der Leiter des US-Katastrophenschutzes Fema, Brock Long, ging davon aus, das Teile Floridas nach «Irma» für Tage ohne Strom sein könnten.
Mehr als 100’000 Menschen würden möglicherweise kurzfristig Notunterkünfte benötigen. Touristen wurden aufgefordert, die Region zu verlassen. American Airlines bot dazu mehr als ein Dutzend zusätzliche Flüge von Miami an. Delta Air Lines stellte mehr und grössere Flugzeuge bereit. United Airlines nahm sechs zusätzliche Flüge in seinen Plan auf. Alle drei Fluggesellschaften wollten bis am Abend ihren Flugbetrieb in Florida weitgehend einstellen.
Auch die Fluggesellschaft Swiss streicht von Freitag bis Sonntag jeden Tag einen Flug von Zürich nach Miami und zurück. Die Fluggäste werden auf die nächst möglichen Gelegenheiten umgebucht. Bereits seit Mittwoch bieten die Airlines der Lufthansa-Gruppe inklusive Swiss und Edelweiss eine einmalige kostenlose Umbuchung für Miami, Tampa, Orlando, Havanna und Punta Cana an.
US-Präsident Donald Trump, dessen Anwesen «Mar-a-Lago» in Florida ebenfalls evakuiert wurde, appellierte an die Bevölkerung: «Dies ist ein Sturm mit einem absolut historischen zerstörerischen Potenzial», sagte Trump in einem Videostatement. Er rief alle Menschen in den betroffenen Regionen auf, den Anweisungen der Behörden zu folgen und wachsam zu sein. Es wird damit gerechnet, dass «Irma» am Sonntag das Festland in Florida erreicht.