Volksnah, gesellig und auch einmal für einen Scherz zu haben, so gibt sich der Privatmensch Christoph Blocher. Dabei hebt er sich, zumindest finanziell, stark vom Durchschnitts-Schweizer oder der Durchschnitts-Schweizerin ab: Das Vermögen der Familie Blocher wird auf 12 Milliarden Franken geschätzt – Tendenz steigend.
Vom Pfarrerssohn zum Bundesrat
Das kommt nicht von ungefähr. Als siebtes von elf Kindern wächst Christoph Wolfram Blocher in Laufen (ZH) in einer Pfarrersfamilie auf und legt eine steile Karriere hin. Über die Rechtsabteilung tritt er in die Ems-Chemie AG ein, die er schliesslich übernimmt. Parallel zum Unternehmertum wird er auch politisch aktiv, 1979 als Nationalrat der Zürcher SVP nach Bern geschickt und 2003 zum Bundesrat gewählt. Er gilt als radikal, provokant und unerbittlich.
Wer den Dampf nicht erträgt, gehört nicht in die Küche.
Vater einer UnternehmerInnen-Dynastie
Ambitioniert sind auch seine Kinder. Alle vier sind in die unternehmerischen Fussstapfen des Vaters getreten. Allen voran: Magdalena Martullo-Blocher. Sie übernimmt die Firma Ems-Chemie 2004 von ihrem Vater. Zusammen mit den Schwestern Rahel und Miriam Blocher gehören ihr fast 70 Prozent der Firmenanteile. Miriam Blocher führt ausserdem seit 2007 das Basler Traditionsunternehmen Läckerli Huus. Und Sohn Markus Blocher wurde jüngst zum CEO des Jahres 2020 gekürt. Er leitet den Chemiekonzern Dottikon ES.
Anker und Hodler
Neben einem Händchen für Geschäft und Politik pflegt Christoph Blocher privat ein Dasein als Kunstliebhaber. Die Wände seines Herrliberger Domizils zieren zahlreiche Gemälde aus seiner umfangreichen Kunstsammlung. Besonders die Schweizer Maler Ferdinand Hodler und Albert Anker haben es ihm angetan.
Wie die vielen Gemälde ist auch Christoph Blocher ein Schweizer Original durch und durch – auch oder vielleicht erst recht mit 80 Jahren.