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Zum Tod von George Michael «Der Mann hat Gefühle verkauft und war selbst depressiv»

Mit George Michael ist ein weiterer grosser Pop-Star gegangen. Musikjournalist H. Elias Fröhlich erklärt, weshalb der Brite Weltruhm erlangte.

SRF News: Wie sind Sie selber auf George Michael aufmerksam geworden?

H. Elias Fröhlich: Die achtziger Jahre waren eine spannende Aufbruchszeit. Es kamen viele neue Bands – unter anderem Wham. MTV war damals der grosse Sender, den alle sehen wollten und der die grossen Videos ausstrahlte. Und Wham war eine der ersten Bands, die richtig durchgestartet sind, weil die zwei süssen Jungs die Mädels total angemacht haben.

Was war denn das Spezielle an George Michael?

Ganz klar seine Ausstrahlung und seine Art, Songs zu schreiben. Zudem hat er Videos gemacht, die man heute fast als Kunst ansehen kann. Die grossen Fotomodells der damaligen Zeit wie Linda Evangelista oder Kate Moss haben bei ihm mitgespielt. Er war dort mehr im Hintergrund und hat den Frauen den Vortritt gelassen.

Er war ein zurückhaltender, schüchterner Mensch.
Autor: H. Elias Fröhlich Musikjournalist

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Wie schätzen Sie das musikalische Erbe von George Michael ein?

«Last Christmas» wird neben Bing Crosbys «White Christmas» wahrscheinlich der zweitgrösste Weihnachtssong aller Zeiten bleiben. Aber er hat auch eine Palette von unglaublich schönen Balladen hinterlassen. Es ist Musik, die Bestand haben wird, weil sie Emotionen weckt. Der Mann hat Gefühle verkauft und war selbst depressiv.

Sie haben George Michael persönlich getroffen. Was für ein Mensch war er?

Ein zurückhaltender, schüchterner Mensch. Er hat aber ein unglaublich herziges Lachen gehabt. Er war wie sein Bandkollege Andrew Ridgeley ein sympathischer Boy. Aber man hat gesehen, dass er die Leaderrolle innehatte. Wham war George Michael.

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