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Bild 1 von 10. In der Region Bätterkinden, Schalunen, misst der Kanton Bern die Pflanzenschutzmittel im Bach. Und es zeigt sich: Die Rückstände sind hoch. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 2 von 10. Wenn das Herbizid nicht gewirkt hat, verdrängt das Unkraut die Nutzpflanze - hier den Mais. Viele Bauern sind deshalb skeptisch, ob es ohne Pflanzenschutzmittel geht. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 3 von 10. Peter und Geraldine Zutter sind skeptisch. Weniger Pflanzenschutzmittel bedeute einen Mehraufwand und weniger Ertrag. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 10. Diesen Sommer hat sich Peter Zutter einen «Striegel» gekauft. Er nimmt das Unkraut aus dem Boden. Damit dies nützt, muss es schön und heiss sein. Nur so verdorren die Unkräuter und wachsen nicht wieder an. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 5 von 10. Einen 50 Zentimeter breiten, begrünten Querstreifen haben Zutters zwischen Strasse und Feld. So ist die Parzelle grösser, was mehr Ertrag und weniger Aufwand bedeutet. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 6 von 10. Der drei Meter breite, begrünte Querstreifen bei Markus Lüscher wirkt als Puffer: So wird verhindert, dass Pflanzenschutzmittel wie Herbizid oder Fungizid auf die Strasse und dann ins Wasser gelangt. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 7 von 10. Der Füll- und Waschplatz bei Lüschers. Die Reste des Pflanzenschutzmittels gelangen so ins «Bschüttloch», werden korrekt entsorgt und gelangen nicht ins Wasser. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 8 von 10. Markus Lüscher hat in seinem Traktor ein GPS. Dieses hilft ihm, die Mittel gegen Unkraut oder Pilze punktgenau auszubringen. Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 10. Die Antidriftdüse macht grössere Tropfen, das Spritzmittel wird so weniger vom Wind weg geweht und gelangt weniger in Oberflächenwasser. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 10 von 10. Unter dem Behälter mit dem Pflanzenschutzmittel hat es einen Frischwassertank. Mit diesem Wasser wird nach dem Spritzen noch auf dem Feld das ganze System gereinigt. Dies ist eine der Massnahmen, die verhindert, das Pflanzenschutzmittel in Gewässer gelangen. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
Kleinere Gewässer im Kanton Bern sind zum Teil stark mit Pflanzenschutzmitteln belastet. Bei den Messungen des kantonalen Gewässer- und Bodenschutzlabors fanden sich in den Untersuchungen 81 verschiedene Substanzen, zwölf davon sind kritisch für Gewässerorganismen.
Das Gewässermonitoring zeige auf, dass das Berner Pflanzenschutzprojekt mit Hochdruck vorangetrieben werden müsse, sagte Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann.
Um die Wirkung der Massnahmen zu überprüfen, wird das Projekt mit einem engmaschigen Gewässermonitoring verbunden. Erste Messungen zeigen, dass sowohl die Gewässer als auch die ARA-Ausläufe teilweise stark belastet sind. In den ARA-Ausläufen wurden weitere kritische Stoffe gefunden, die aber nicht zwingend nur aus der Landwirtschaft stammen.
Nicht alle Bauern machen mit
Knapp 3200 Betriebe machen inzwischen mit beim Berner Pflanzenschutzprojekt – von rund 5500 Bauernhöfen, die geeignet sind. Für den Leiter Michel Gygax ist dies mehr, als der Kanton erwartet hat. Allerdings hätten sich die Bäuerinnen und Bauern bisher vor allem für die einfachen Massnahmen, wie den Einsatz von Schlupfwespen gegen den Maiszünsler, angemeldet.
«Wir möchten, dass die schwierigen Massnahmen, wie breitere Querstreifen zwischen Feld und Weg, auch umgsetzt werden. Da haben wir noch Entwicklungspotential.» Für jede umgesetzte Massnahme gibt es für die Bauern eine Entschädigung. Diese ersetze allerdings einen Ernte-Ausfall nicht 1:1, so die Skeptiker. Mehr Entschädigungen zu zahlen, ist laut Gygax aber nicht möglich.
Mehr zu zahlen ist nicht möglich, wir haben Verträge mit dem Bund.
Die Massnahmen und damit die Beiträge seien so definiert worden. Die Entschädigungen seien als Anreiz für die Bauern gedacht. «Damit diese etwas Neues ausprobieren, etwas testen.»
So wie Markus Lüscher aus Schalunen. Vier der elf Massnahmen des Pflanzenschutzprojekts setzt er um und erhielt dafür vom Kanton Bern 2017 knapp 3000 Franken. Für ihn ist klar, dass die Bauern etwas machen müssen. «Wir wollen Qualität und Quantität liefern, aber einen möglichst kleinen Abdruck in der Umwelt hinterlassen.» Auf Pflanzenschutzmittel ganz zu verzichten, sei aber in seinen Augen nicht möglich.
Erste Resultate über die Effektivität der Massnahmen werden frühestens Ende 2019 erwartet.