Ein Konsortium, unter anderem zusammengesetzt aus SBB, Mobility Carsharing, Zugerland Verkehrsbetriebe und der Stadt Zug, stellte im März den selbstfahrenden Bus mit dem Namen «Olli» vor. Dieser sollte sich in Zug im regulären Verkehr bewegen. Von diesen Bussen ist aber weit und breit noch nichts zu sehen.
Von einer Verzögerung des Projekts will die SBB als Leiterin des Konsortiums nichts wissen: «Wir sind auf Kurs und versuchen den ambitionierten Zeitplan einzuhalten», erklärt Oli Dischoe, Mediensprecher der SBB. Hat man die schwierigie Ausgangslage unterschätzt? Schliesslich müsste «Olli» Autos, Velofahrer und Fussgänger beachten. «Zug ist eine Herausforderung für das Projekt und die Fahrzughersteller», gibt Dischoe zu, aber Details zu allfälligen technischen Problemen könne er keine Preis geben.
«Olli» von ASTRA noch nicht getestet
Das Bundesamt für Strassen ASTRA habe ein vitales Interesse an diesem Pilotversuch. Das Fahrzeug und insbesondere die Sicherheit würden aber gut geprüft, sagt Vizedirektor Erwin Wieland auf Anfrage von Radio SRF. Dafür müsste der Bus aber zuerst beim ASTRA vorgeführt werden, doch genau dies ist noch nicht geschehen. «Wir haben ein Bewilligungsgesuch erhalten, jedoch ist das Dossier nicht vollständig. Uns wurde noch kein Fahrzeug vorgeführt, dass wir testen könnten», sagt ASTRA-Mediensprecher Thomas Rohrbach.
Das Test-Prozedere könne einige Tage bis Monate dauern. Da mit «Olli» das erste Fahrzeug in der Schweiz auf offener Strasse unterwegs sein soll, dauere die Überprüfung sicher länger. Zudem habe das ASTRA noch acht andere Gesuche für selbstfahrende Busse auf dem Tisch, wie Rohrbach erklärt.
Dass «Olli» also bereits diesen Sommer mit Kunden auf Zugs Strassen unterwegs sein wird, ist unter den beschriebenen Umständen unwahrscheinlich. Aber nicht unmöglich, denn schliesslich dauert der meteorologische Sommer noch bis am 21. September.
Regionaljournal Zentralschweiz, 06:32 Uhr