Der Baselbieter Gesundheitsdirektor Thomas Weber stellte gleich zu Beginn einer Podiumsdiskussion in der Kantonsbilbliothek Baselland klar, dass es für ihn keine vernünftige Alternative zu einer Fusion des Kantonsspitals mit dem Unispital gebe. «Die Lösung, die wir der Region vorschlagen, muss in beiden Kantonen mehrheitsfähig sein». Dabei sei es wichtig, dass sich keiner der beiden Kantone über den Tisch gezogen fühle. Er und sein Basler Amtskollege Lukas Engelberger hätten deswegen kaum Spielraum.
FDP will Privatisierung «beleuchten»
SP-Landrätin Regula Meschberger sagte, die SP stehe hinter der Fusion. Auch wenn die angestrebte Verlagerung von stationär zur ambulanten Behandlung mit dem neuen Bruderholzspital Top voll auf die Prämien durchschlagen werde.
Die FDP, deren Jungpartei das Podium in Liestal veranstaltete, äusserte sich mit Landrat Sven Inäbnit besonders kritisch zur geplanten Fusion: «Bei dieser Fusion haben wir ein riesiges Spital. Mir konnte noch niemand sagen, was daran die Kosten dämpfen soll». Die FDP wolle deshalb jetzt «beleuchten», was eine Privatisierung des Kantonsspitals bringen würde, beantwortete er eine Frage von Moderator und BaZ-Redaktor Thomas Dähler.
Zu viele Betten in der Region
Gesundheitsökonom Stefan Felber brachte einen konkreten Vorschlag für eine Privatisierung ins Spiel. Wenn zum Beispiel die private Hirslanden-Gruppe das Spital in Liestal kaufen würde, das könne eine spannende Option sein. In diesem Falle sei aber auch klar, dass das Spital auf dem Bruderholz nicht mehr weiterbetrieben würde. Dafür sei in der Region dann schlicht kein Bedarf mehr vorhanden, da es sowieso zu viele Spitalbetten gäbe. Auch wenn die Meinungen auseinander gingen, ob Fusionieren oder Privatisieren die richtige Lösung sei, in einem Punkt waren sich alle einig: Die Krankenkassenprämien werden sowieso nicht sinken, sondern im besten Fall allerhöchstens weniger stark ansteigen.