Die Anschläge auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo waren für Naïma Serroukh ein Schlüsselmoment: Damals, im Januar 2015, fasste sie den Entschluss, gegen die Radikalisierungstendenzen von Jugendlichen muslimischen Glaubens vorzugehen.
Radikalisierung: Weitere Initiativen
Schon länger engagiert sich die gebürtige Marokkanerin und Muslimin, die seit gut 19 Jahren in der Schweiz lebt, für die Verständigung und das gegenseitige Verständnis von verschiedenen Religionen und Kulturen.
Sprüche wegen Kopftuch
Das Misstrauen gegenüber Musliminnen und Muslimen spürt Naïma Serroukh am eigenen Leib. So muss sie sich etwa immer wieder Sprüche wegen ihrem Kopftuch anhören.
Ihrer Meinung nach ist es deshalb kein Wunder, dass junge Musliminnen und Muslime in unserer Gesellschaft verunsichert sind. Und genau dort will sie Hand bieten mit ihrem Präventionsprojekt Tasamouh, was auf Arabisch so viel heisst wie Toleranz und Verständigung.
Ein gutes Zeichen.
Das Projekt will allen Personen oder Institutionen offenstehen, die Informationen und Lösungen suchen, um Radikalisierung zu verhindern. Ausserdem sollen Mediatoren Schulen und Jugendzentren besuchen, um direkt auf Betroffene zuzugehen. Sie werden ab Januar extra dafür geschult, etwa von der Stiftung Berner Gesundheit oder von der Bundespolizei.
«Es ist ein gutes Zeichen, dass die muslimische Gesellschaft selber aktiv wird», meint der Bieler Sicherheitsdirektor Beat Feurer. «Wichtig ist, dass wir mit dem Projekt Missverständnisse aus dem Weg räumen können», so Feurer.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)