Gemüsebauer Thomas Käser aus Birmenstorf lässt seinen Traktor selber fahren. Dank GPS zieht die Maschine im Schritttempo schnurgerade über das Gemüsefeld. Käser überwacht unterdessen den Hackroboter.
Das ist eine hochgezüchtete Jätmaschine. Vorne hat der Traktor Kameras und Sensoren. Diese erkennen, welche Gemüsesorte unter dem Traktor ist. Und sie messen, wie weit die Pflanzen auseinander stehen. Diese Informationen gehen an den Hackroboter. Er jätet um die Pflanzen herum, ohne dass er sie ausreisst.
Die Kombination von GPS-gesteuertem Traktor und intelligenter Technik macht es möglich. Mechanisch jäten, das bedeutet in diesem Fall weniger Chemie in der Landwirtschaft. Und Effizienz, also Zeitersparnis, spielt auch eine wichtige Rolle. Diese Faktoren zählen auch bei einer grossen Drohne. Sie fliegt auf geraden Bahnen über ein Feld und besprüht es mit Pflanzenschutzmittel.
Der Pilot muss nur starten und landen. Die Drohne fliegt dank GPS das Feld in engen Bahnen ab. Nach wenigen Minuten sind die Pflanzen besprüht. Besonders effizient können solche Geräte zum Beispiel Reben behandeln. Dort ersparen sie den Winzern das mühsame Befahren der Rebberge mit Raupenfahrzeugen. Der Kanton Aargau demonstrierte den Hackroboter, die Drohne und weitere Geräte am Freitag in Birrhard.
Man setze grosse Hoffnungen in das sogenannte «Precision Farming», sagte Technologie-Spezialist Christian Wohler. Die Schule Liebegg zum Beispiel, habe schon bald die erste Klasse, die nur noch mit Tablets arbeite. Die angehenden Bäuerinnen und Bauern sollen möglichst früh lernen, wie sie mit neuen Technologien umgehen können. Thomas Haller weiss das schon sehr genau. Er ist Lohnunternehmer aus Birrhard. Er pflügt, behandelt und erntet im Auftrag von Bauern deren Felder.
Seine zehn Traktoren und 150 Maschinen sind allesamt mit GPS ausgerüstet und untereinander vernetzt. Haller weiss immer, wo seine Leute im Einsatz sind. Und diese wissen genau, wie sie die Parzellen der Bauern finden. Das sei früher manchmal schwierig gewesen, sagt Haller. Heute sei dieses Problem dank Navi-Geräten gelöst.
Und wenn seine Leute einmal auf dem Feld sind, lassen sie ihre Traktoren automatisch fahren. Das GPS steuert sie mit maximalen Abweichungen von 2.5 cm übers Feld. Der Chauffeur kann unterdessen die Sämaschine oder das Sprühgerät überwachen. So kann Haller effizient arbeiten und verschwendet weniger Chemie und Saatgut. Zudem läuft die ganze Administration völlig papierlos.
Grundlage des Einsatzes von digitalen und GPS-gesteuerten Geräten in der Landwirtschaft sind sehr genaue Geodaten. Der Kanton Aargau besitzt diese in Form des Systems AgroGIS. Aufgebaut hat es Markus Peter.
Erfasst ist darin die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche des Aargaus. Es sind 60'000 Hektaren, aufgeteilt auf rund 100'000 Parzellen. Dieses System brauche man, um den Bauern die Direktzahlungen zu entrichten. Aber in Zukunft soll es eben auch der Digitalisierung dienen: «Man kann die Ressourceneffizienz steigern, man weiss dann, wo man Drohnen oder Hackroboter einsetzen kann.»