Am Wochenende erhielt sie mit 20'000 Franken den Hauptgewinn des «Prix Sana» der Fondation Sana für ihr Lebenswerk. 35 Kinder hat Regine Schlaginhaufen in der «Sunneblueme» in Klein Guschelmuth im Kanton Freiburg gross gezogen. Ihre Eltern können ihnen nicht geben, was sie brauchen. «Das zu erkennen ist hart», sagt die Pflegemutter. Sie selber hat für ihre Aufgabe viel geopfert: Ihre Ehe ging in Brüche.
Aber sie liebt ihre Pflegekinder, gibt ihnen Geborgenheit und körperliche Nähe. Fachleute werfen ihr vor, sie habe nicht genug professionelle Distanz. Sie sagt dazu: «Ich weiss, die Kinder sollten mich nicht Mami nennen.» Doch manchmal brauche es Streicheleinheiten. «Sie verkümmern sonst.»
Bald geht Regine Schlaginhaufen in Pension. Den Kontakt zu den Kindern will sie weiter pflegen. Sie hat jedoch Sorgen: Zurzeit wohnen acht Kinder in der «Sunneblueme». Künftig dürfen es nur noch fünf sein, so will es das angepasste Gesetz. «Ich hoffe, dass die Kinder zusammenbleiben dürfen.»
Maryse Aebischer, die Dienstchefin des Freiburger Fürsorgeamtes, beruhigt: «Es wird eine Übergangslösung geben.» Am liebsten wäre ihr ein Leiterpaar. Für so eine grosse Grossfamilie sei dies aber nicht einfach. Deshalb habe man ja künftig die Höchstzahl von fünf festgelegt. «Das entspricht einer Familiensituation.»