In einer Kampfwahl setzte sich Franziska Driessen-Reding mit 54 zu 41 Stimmen gegen ihren Konkurrenten Daniel Otth durch. Damit wird zum ersten Mal eine kantonale Landeskirche von einer Frau geführt.
Die 49-jährige stammt aus Opfikon und war bis jetzt als Vizepräsidentin im Synoldalrat der katholischen Kirche und dort für die Migrantenseelsorge verantwortlich. In ihrer Wahlkampagne setzte sie sich für die Anerkennung anderer Religionsgemeinschaften und für eine offene katholische Kirche ein. Sie wird nun Nachfolgerin von Benno Schnüriger, der vorzeitig zurücktritt. Nach ihrer Wahl erklärte Franziska Driessen-Reding im Gespräch mit dem «Regionaljournal», sich dezidiert für mehr Mitbestimmung der Frauen innerhalb der katholischen Kirche einzusetzen.
Jetzt können wir für die Frauen ein Zeichen setzen. Aber laut poltern bringt nichts, dafür ist die katholische Kirche zu alt.
Der unterlegene Kandidat und ehemalige Banker Daniel Otth hat in seiner Kampagne die finanzpolitische Zukunft der katholischen Kirche ins Zentrum gerückt. Auf die Niederlage gegen Franziska Driessen-Reding hat er enttäuscht, aber auch gefasst reagiert und lobte den fairen Wahlkampf.
Nach der Wahl zur obersten Katholikin kündigte Franziska Driessen-Reding an, sich vor allem gegen den Mitgliederschwund einzusetzen, unter dem Motto: «Tue Gutes und sprich darüber».