Die Industriegebiete von Zofingen und Strengelbach sollen künftig besser gegen Hochwasser geschützt werden. Dafür sind Schutzmassnahmen für 13 Millionen Franken geplant. Dieses Projekt, das der Grosse Rat nun absegnen soll, steht nur am Rande im Zusammenhang mit dem Hochwasser anfangs Juli.
Bei diesem letzten Unwetter führten vor allem die zu geringen Abflusskapazitäten beim Dorf- und Stadtbach zu grösseren Überschwemmungen in Zofingen. Beim vorliegenden Projekt geht es um Massnahmen entlang der Wigger.
Hochwasser der Wigger verhindern
Auch dieser Fluss hatte in der Region 2005 und 2007 nach Unwettern für Überschwemmungen gesorgt. Dabei zeigte sich, dass die Abflusskapazität der Wigger zu gering ist. Bei einem weiteren Wigger-Hochwasser wären 180 Gebäude auf einer Fläche von dreissig Hektaren stark gefährdet.
Ziel des 13-Millionen-Franken-Projekts ist der Schutz der Gebiete entlang der Wigger in Zofingen und Strengelbach gegen ein Hochwasser-Ereignis, das theoretisch nur alle hundert Jahre vorkommt. Das Projekt sieht eine Kombination von Ufererhöhungen und Sohlenabsenkungen vor.
Bei seinen Hochwasserschutz-Projekten gibt der Kanton in der Regel den Gewässern mehr Raum. Der Fluss soll sich zum Teil den Weg selber suchen, und er soll gewisse Uferpartien auch überschwemmen können. So breitet sich ein Hochwasser in der Fläche aus und kommt nicht als tödliche Welle angeschossen.
Die Wigger ist wie ein Kanal. Sie ist eingeklemmt zwischen Autobahn und Siedlung. Der Spielraum ist klein.
Doch bei der Wigger in Strengelbach gibt es ein Problem: «Wir haben keinen Platz. Die Wigger ist eingeklemmt zwischen der Autobahn und dem Siedlungsgebiet. Sie ist wie ein Kanal», sagt Markus Zumsteg, Leiter der Sektion Wasserbau im Bau- und Umweltdepartement des Kantons Aargau.
Um dort die Hochwassergefahr einzudämen, könne man fast nur «technische Massnahmen» ergreifen. Darunter versteht er die Tieferlegung des Bachbettes oder um einen halben Meter höhere Dämme. «So können wir die Abflusskapazität erhöhen.»
Entscheid im Herbst geplant
Durch die Verbreiterung des Gewässerraums soll der Fluss in kleinen Abschnitte aber doch die Möglichkeit erhalten, seinen Lauf und die Ufer selbst zu gestalten.
Dies führt auch zu einer verbesserten Struktur- und Strömungsvielfalt mit neuen Lebensräumen für Fische und andere Wasserlebewesen, wie es in der am Freitag veröffentlichten Botschaft der Regierung heisst.
Die Regierung geht davon aus, dass der Grosse Rat den Kredit noch diesen Herbst spricht und dass die Projektauflage ab November durchgeführt werden kann. Mit den drei Jahre dauernden Bauarbeiten soll im dritten Quartal 2019 begonnen werden.