Ausgerüstet mit Insektenfallen rücken die Biologen zu insgesamt 35 Gärten in und um Basel aus. Auf der Suche nach Ameisen, Spinnen, Schnecken und Tausendfüsslern. Dazu erfassen sie auch, welche Pflanzen an den einzelnen Orten vorkommen.
Je mehr verschiedene und seltene Arten sie finden, desto besser steht es tendenziell um die Gärten. Dort, wo die Hobbygärtner häufig Gift angewendet haben, sieht es meistens nicht so gut aus. Das stellt die verantwortliche Biologin der Universität Basel, Brigitte Braschler, immer wieder fest:
«Es gibt teilweise langfristige Nachwirkungen bei Pestiziden. Wenn Gärtner häufig Schneckenkörner einsetzen, gibt es nur noch sehr wenige Arten. Und dort, wo Unkrautvertilger zum Einsatz kommen, wachsen meist nur noch herbizidresistente Pflanzen.»
Förderung der Artenvielfalt
Nebst der Erfassung der verschiedenen Tier- und Pflanzenarten in den Gärten achten die Forscher auch darauf, wie gut vernetzt die einzelnen Gärten untereinander sind. Oder ob sie völlig isoliert in einer Betonwüste liegen.
Aus diesem Forschungsprojekt erhoffen sich die Biologen Erkenntnisse, wie mit einfachen Massnahmen die Artenvielfalt in den Gärten gefördert werden kann. Zum Beispiel durch das gezielte Ansiedeln von speziellen Pflanzen oder das Liegenlassen von Totholz.
Förderung von Grünräumen in der Stadt
Für Brigitte Braschler ist klar: «Es wird je länger je wichtiger, dass nicht nur Naturschutzgebiete gepflegt werden. Sondern, dass wir Grünräume auch in dicht besiedelten städtischen Gebieten fördern und wieder besser untereinander vernetzen.»
So können Gärten eine wichtige Funktion übernehmen, damit die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren in den Städten nicht abnimmt. Bis 2019 wollen die Biologen der Uni Basel ihr Forschungsprojekt abschliessen und konkrete Resultate vorlegen. Und den Hobbygärtnern Empfehlungen abgeben, wie sie ihre Gärten naturnaher gestalten können.