Das Wichtigste in Kürze:
- Der Grenzverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz kommt tagtäglich an seine Grenzen.
- Einen grossen Anteil an dieser Entwicklung haben nicht zuletzt Pendler – Grenzgänger, die in die Schweiz zur Arbeit fahren.
- Experten aus Deutschland und der Schweiz haben nun nach Lösungen gesucht, wie man diese Verkehrsflut eindämmen könnte.
Jeden Morgen und Abend sind die Staus an den deutsch-schweizerischen Grenzen vorprogammiert. Schliesslich hat sich die Zahl der Grenzgänger, die aus Süddeutschland in den Aargau pendeln, in den letzten zwölf Jahren um zwei Drittel auf 12'000 gesteigert.
Klimafreundliches Pendeln
Die meisten fahren im eigenen Auto, da der öffentliche Verkehr Richtung Schweiz nicht gut genug ausgebaut ist. Vanessa Edmayer von der Hochrheinkommission erklärt, weshalb das so ist: «Was Planer, die in dem Bereich arbeiten, mir sagen, ist, dass die kritische Masse, bei der es sich lohnt auf die Pendler im Schwarzwald Rücksicht zu nehmen, zu gering ist.»
Mit dem Projekt «klimafreundliches Pendeln» haben Experten aus den beiden Ländern nun geprüft, wie man dem entgegensteuern und damit die Verkehrsflut eindämmen könnte.
Angebot am ABB-Standort
Das grösste Potential hätten Fahrgemeinschaften in die Schweiz, sagt Projektleiter Jonas Messmer von der Hochschule Offenburg. Am ABB-Standort im aargauischen Turgi habe man dies aktiv den Arbeitnehmern angeboten. So habe man die Zahl der mit dem Auto Pendelnden «auf ein Viertel steigern können, die jetzt in Fahrgemeinschaften kommen. Das ist im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt, der bei etwa zehn Prozent liegt, eine deutliche Verbesserung.»
Ausschlaggebend war, dass man auf die Pendler zugegangen sei und sie persönlich auf das Thema Fahrgemeinschaften angesprochen habe. Die meisten fahren auch heute noch gemeinsam zur Arbeit und sorgen so für weniger Verkehr.
Ehrgeiziges Ziel bis 2030
Auch Heimarbeit sowie die Benutzung von E-Bikes und Elektrofahrzeugen wurde im Projekt klimafreundliches Pendeln untersucht. Hier werde vor allem die CO2-Belastung gesenkt, erklärt Messmer: «Wir haben uns verständigt, dass wir bis 2030 die Emissionen um bis zu 50 Prozent reduzieren. Und da liegt der Verkehr, der ja in der Region immerhin ein Drittel der Emissionen ausmacht, noch sehr weit zurück.»
Im Grenzgebiet zwischen Deutschland und der Schweiz weiss man nun also, wie man die Verkehrsprobleme zumindest teilweise lösen könnte. Nun müssen die Vorschläge nur noch umgesetzt werden.