Mitte September sollte der «Marsch fürs Läbe» durch Zürichs Innenstadt ziehen, ein Umzug organisiert von christlich-konservativen Gruppierungen. Doch die Stadt Zürich bewilligte lediglich eine Protestveranstaltung auf dem Turbinenplatz im Stadtzürcher Kreis 5, keinen Demonstrationszug durch Zürichs Zentrum. Gegen diesen Entscheid wehren sich die Organisatoren nun und gelangen an den Bezirksrat.
Angst vor gewalttätigen Auseinandersetzungen
Für die Stadt Zürich ist klar: Bei einem Umzug drohten Ausschreitungen mit Verletzten, zudem könnten Geschäfte entlang der Umzugsstrecke beschädigt werden. Diese Argumente lassen die Abtreibungsgegner nicht gelten. «Marsch fürs Läbe»-Sprecherin Beatrice Gall sagt: «Wir haben zwischen 2010 und 2016 schon diverse Märsche in der Stadt Zürich durchgeführt und dabei gab es keine Verletzten sowie nur marginale Beschädigungen.» Bei anderen Protesten sei mehr Schaden entstanden, der Entscheid der Stadt sei unverhältnismässig Deshalb gelangten sie nun mit einem Rekurs an den Bezirksrat.
Dieser Protest habe durchaus Chancen auf Erfolg, betont AL-Kantonsrat und Rechtsanwalt Markus Bischoff. Der Entscheid der Stadt Zürich verletze womöglich Grundrechte: «Man kann nicht Leute irgendwo in einem Randgebiet demonstrieren lassen und denken, man könne so die Bundesverfassung einhalten. Es gehört dazu, dort demonstrieren zu können, wo man auch eine gewisse Aufmerksamkeit erregt.» Wann der Bezirksrat ein Urteil fällt, ist noch nicht klar.