Die Initiative ging von fünf Vätern mit rätoromanischer Muttersprache aus. «Wir merkten, dass die Kinder die Sprache nicht aktiv beherrschen, wenn nur wir es sind, die sie weitergeben», erklärt Remo Pfister den Hintergrund. So entstand die Idee einer Krippe, in der mit den Kindern nur Rätoromanisch gesprochen wird.
Seit einem Jahr gibt es die Krippe nun. Die Kinder verbringen dort den Montagnachmittag, betreut von drei romanischsprechenden Betreuerinnen. Und sie ist ein Erfolg. «Mein Sohn hat mich bereits einmal korrigiert, als ich zum Lift ‹Lift› sagte statt ‹ascensur›», erzählt Peter Vesti vom Canorta-Gründungsteam.
Grosses finanzielles Risiko
Anfänglich waren nur zwei Drittel der zwölf Plätze besetzt. Ab diesem Sommer ist die Krippe erstmals voll. Die Väter lassen sich ihre Herzensangelegenheit viel kosten. Denn die Krippe erhält weder Unterstützung von der Stadt noch von der Lia Rumantscha, dem Dachverband der romanischen Sprachvereine.
Die Stadt darf laut Reglement nur Krippen unterstützen, in der Deutsch die Hauptsprache ist. Die Lia Rumantscha auf der anderen Seite darf nur Projekte in Graubünden finanzieren. Ob das Angebot der Canorta ausgebaut werden kann, ist deshalb fraglich.