Steigende Temperaturen, längere Trockenperioden und häufigere Stürme gehen an den Bäumen nicht spurlos vorbei. Damit der Schweizer Wald fit für die Zukunft wird, müssen die richtigen Baumarten am richtigen Ort gedeihen. Bei der Wahl hilft eine neue App.
Eine gute Durchmischung soll dafür sorgen, dass der Schweizer Wald den klimatischen Veränderungen zu trotzen vermag. Gefördert werden zudem jene Baumarten, die sich auch in Zukunft an den jeweiligen Standorten wohl fühlen dürften.
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Bild 1 von 3Legende: Bei der Waldverjüngung wird eine breite Palette mit zukunftsfähigen Baumarten angestrebt. Zum Schutz vor Wildschäden werden Hüllen um die Jungbäume angebracht. zvg Kanton Luzern
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Bild 2 von 3Legende: Um trockenheitsresistente Baumarten zu fördern, werden Buchen aktiv zurückgedrängt. zvg Kanton Luzern
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Bild 3 von 3Legende: Buchen werden gefällt um Bäumen wie Eichen, Kastanien oder Föhren Platz zu machen. Silvan Fischer/SRF
Als Entscheidungshilfe für die Förster, was wo wachsen soll, gibt es eine neue Baumarten-App. Sie wurde im Rahmen des nationalen Forschungsprogramms «Wald und Klimawandel» geschaffen und am Mittwoch in Luzern vorgestellt.
Die «Tree App» kommt bei Eingriffen im Wald, also nach einem Sturm oder einem Holzschlag, zum Einsatz, wie Bruno Röösli, Abteilungsleiter Wald beim Kanton Luzern, erklärt. Allerdings: «Förster sind heute schon mit digitalen Instrumenten unterwegs und sie brauchen sehr gute Entscheidungsgrundlagen.»
Zwei Zukunft-Szenarien
Sämtliche Wälder sind entsprechend kartografiert, Förster können diesen Ist-Zustand heute auf Plänen einsehen. Entsprechend dazu gibt es Baumarten-Empfehlungen für die jeweiligen Standorttypen, doch stammen diese Daten aus den 70er und 80er-Jahren.
Die App ergänzt den aktuellen Zustand mit zwei Szenarien, wie der Wald Ende des 21. Jahrhunderts aussehen könnte – bei mässiger und starker Erwärmung. Er zeigt an, welche Baumarten im Hinblick auf die veränderten klimatischen Bedingungen beibehalten, welche neu gepflanzt und welche reduziert werden sollen.