Eine Internet-Plattform hilft Historikern, Fragmente alter Handschriften zu dokumentieren, «Puzzleteile» zu vergleichen und zusammenzusetzen. Im Rahmen einer internationalen Tagung in St. Gallen wird «Fragmentarium» am Freitag eröffnet.
Forschende rund um den Globus arbeiten derzeit an zwölf besonders aufschlussreichen Fallbeispielen. Am Mittwoch trafen sie sich mit leitenden Bibliothekaren zu einer Tagung an der Stiftbibliothek St. Gallen.
«Recycling» von Pergament
Ausgesondertes Pergament wurde im Mittelalter meistens nicht entsorgt. Viel mehr wurden die alten Manuskripte zerschnitten und wieder verwendet, beispielsweise als Einbandmaterial für die Verstärkung oder Verzierung neuer Bücher. Diese Praxis war bis ins 17. Jahrhundert weit verbreitet.
Mit Big Data könne ein neues Forschungsgebiet bearbeitet werden. Davon erhoffen sich Historikerinnen und Literaturwissenschaftler ein umfassenderes und genaueres Bild des Mittelalters. Reproduktionen von Handschriften-Fragmenten lassen sich von Servern aus verschiedenen Ländern auf die zentrale «Fragmentarium»-Plattform hochladen.