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Reformierte Kirchen Wie politisch soll die reformierte Kirche sein?

Darum geht es: Im nächsten Frühling stimmt das Schweizer Stimmvolk über die Konzernverantwortungsinitiative ab. Mitinitiiert wurde dieses Anliegen von kirchennahen Organisationen wie «HEKS» oder «Brot für alle». Auch viele Landeskirchen befassten sich in den Kantonen mit der Thematik und gaben Stimmempfehlungen ab.

Aargauer Reformierte wollen nicht: Das Parlament der reformierten Landeskirche Aargau hat sich gegen eine Unterstützung der Initiative ausgesprochen. Man wolle nicht politisch sein, fand die Mehrheit der Kirchenparlamentarier. Dieser Entscheid sorgte bei der Basis teilweise für Unmut. «Ich bekam mehr negative als positive Feedbacks», sagt Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg. Das Thema sei sehr emotional. Auch bei einem Ja hätte es sicherlich Mitglieder der Kirche gegeben, die sich daran gestört hätten, glaubt der Präsident.

Die grösste Kirche will: Bei der mitgliederstärksten reformierten Kirche der Schweiz sieht man dies anders. Die «Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn» haben beschlossen, die Initiative zu unterstützen. Man müsse politisch sein – so der Tenor des Synodalrates. Eine politische Verweigerung sei nicht möglich, deshalb sei es besser aktiv zu sein. Für grosse Diskussionen habe der Entscheid aber nicht gesorgt, heisst es auf Anfrage von SRF.

Nicht überall ein Thema: Nicht befasst mit der Konzerninitiative hat sich die dritte reformierte Kirche in der Region Aargau Solothurn. Bei der «Evangelisch-reformierten Kirche Kanton Solothurn» sei die Initiative bisher noch kein Thema gewesen. Man halte sich aber politisch auch eher zurück und lasse den «Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund» die Politik machen.

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