In Appenzell Ausserrhoden wechselt das Regierungspräsidium alle zwei Jahre. Gewählt wird der Landammann an der Urne. Das nächste Mal ist es am 7. März so weit. Die Wahl ist allerdings eine Formsache. Es gibt nämlich nur einen Kandidaten: Dölf Biasotto von der FDP. Der bald 60-jährige Urnäscher gehört seit 2017 dem Regierungsrat an und ist Vorsteher des Departements Bau und Volkswirtschaft. Auf das neue Amt angesprochen, sagt Biasotto, dass es ihn reize, Land und Leute in einer neuen Form repräsentieren zu dürfen. Ausserdem sei es eine Herausforderung, den Regierungsrat in den aktuell schwierigen Zeiten zu führen.
Kritik aus dem Parlament
Obwohl ein Gegenkandidat fehlt, ist die Kandidatur Biasottos nicht unumstritten. Die zweitgrösste Fraktion im Kantonsparlament, die Gruppierung der Parteiunabhängigen, verweigert ihm nämlich die Unterstützung. Er solle sich besser auf die Führung seines Departements konzentrieren, lautet die Begründung.
Kritik an seiner Arbeit gibt es im Parlament immer mal wieder. Zuletzt etwa beim Energiegesetz, das von verschiedenen Seiten als «mutlos» bezeichnet worden war. Dölf Biasotto ist keiner, der im hemdsärmeligen Stil auf diese Kritik reagieren würde. Viel eher ist er ein Feingeist, der seine Worte mit Bedacht wählt. Und so sagt er auf die Kritik angesprochen, dass er als Regierungsrat damit umgehen können müsse.
Das Landammann-Amt traut er sich zu. Die nötige Zeit werde er sich freischaufeln, in dem er klare Prioritäten setze und sich bei manchen Projekten auf eine strategische Rolle beschränke. Abgesehen von der Gruppierung der Parteiunabhängigen erhält Dölf Biasotto die Unterstützung aller Parteien, die im Kantonsparlament vertreten sind.