Das Pilotprojekt
Von morgens früh bis abends spät können sich Piloten in Grenchen heute darauf verlassen, dass ihnen ein Flugverkehrsleiter der Skyguide beim Starten und Landen hilft. Ab Ende Monat ist das anders. Dann wird in Grenchen ein Jahr lang etwas getestet, das es in der Schweiz noch nicht gibt:
- Mischbetrieb: Ein Flughafen, der zu gewissen Zeiten eine Flugsicherung hat, und zu gewissen Zeiten nicht
- Instrumenten-Anflüge (IFR) auf einen Flugplatz ohne Flugsicherung
Was sagen jene zu den Änderungen, die den Flughafen am meisten benützen? Willi Dysli ist Chef-Ausbildner bei der Flugschule Grenchen, die Piloten für die ganze Schweiz ausbildet, unter anderem für die Luftwaffe und die Skyguide. Er freut sich sehr auf den gemischten Betrieb: «Das ist ein Mehrwert des Flughafens Grenchen».
«Der Fünfer und das Weggli»
Bislang konnten Flugschüler in Grenchen nur Anflüge mit Flugsicherung üben. Zum Üben, wie man ohne Flugsicherung einen Flughafen anfliegt, mussten sie auf andere Flugplätze ausweichen, etwa auf Neuenburg oder Ecuvillens.
Dass Grenchen nun als einziger Flugplatz in der Schweiz beides anbieten kann, sei ein Standortvorteil, sagt Piloten-Ausbildner Dysli: «Wir haben den Fünfer und das Weggli».
Der Regional-Flughafen Grenchen überlegt sich, ob er aus Spargründen künftig ganz auf die teure Flugsicherung durch die Skyguide verzichten könnte. Für die Flugschule wäre das ein Nachteil, macht Dysli klar: «Das Element Flugsicherung ist wichtig bei der Ausbildung, das hätten wir dann nicht mehr.»
Wieviel Flugsicherung braucht es? Das ist also nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch der Wirtschaftlichkeit.