Aktuelle Situation im Sisslerfeld: Das Sisslerfeld liegt auf den Gebieten der Fricktaler Gemeinden Eiken, Münchwilen, Sisseln und Stein und ist die grösste zusammenhängenden Baulandreserve der Nordwestschweiz. Es sind rund 30 Hektaren Land, das entspricht über 40 Fussballfeldern.
Bereits jetzt hat es im Sisslerfeld einige Firmen, zum Beispiel Novartis, Syngenta oder BASF. Eigentlich möchte der Kanton hier im Fricktal noch viele weitere Firmen ansiedeln, die im Life-Science-Bereich (Pharma, Chemie, Biotech) tätig sind.
Zwei Schritte zurück in der Planung: Bei der Planung des Gebiets Sisslerfeld hat der Kanton die Federführung. Mit dabei sind aber auch die vier umliegenden Fricktaler Gemeinden und der Regionalplanungsverband Fricktal Regio. Nach längeren Vorarbeiten musste die Planung im letzten Februar fast wieder neu beginnen. Eine Expertise von Fachleuten hatte gezeigt, dass der angestrebte Verkauf baureifer und marktfähiger Grundstücke noch nicht möglich sei.
Der Verkauf der Grundstücke sei derzeit noch kein Thema, sagt Projektleiter Richard Zickermann, man wolle das Gebiet nun zuerst ganzheitlich planen: «Wir wollen sicherstellen, dass der Verkehr nicht sofort kollabiert, sobald die nächste Firma sich ansiedelt, aber auch Themen wie Umwelt und Landschaft sind wichtig.» Das Sisslerfeld soll also nicht einfach mit Firmen zugepflastert werden.
Das Vorbild Attisholz: Als Vorbild für die ganze Planung sieht Projektleiter Richard Zickermann ein Projekt aus dem Kanton Solothurn – das Gebiet Attisholz. Dort ist aus einer alten Industriebrache ein Quartier entstanden mit neuen Firmen aber auch einem Naherholungsgebiet: «Dast Attisholz ist gut für alle Beteiligten. Es gibt dort Freiraum für die Bevölkerung, aber auch gleichzeitig Industrie. Es ist ein wunderbares Beispiel, wie es funktionieren könnte. Auch wenn es natürlich nicht genau die Dimensionen des Sisslerfelds hat.»
Input aus der Bevölkerung: Bei der Planung des Sisslerfelds wurde nun auch die Bevölkerung miteinbezogen. Am Mittwochabend fand in der Gemeinde Stein ein Forum statt, zu dem die Bevölkerung und Vereine der umliegenden Gemeinden eingeladen waren, aber auch die deutschen Nachbarn aus Bad Säckingen. Der Anlass war laut Projektleiter Richard Zickermann sehr konstruktiv, es seien rund 60 Leute der Einladung gefolgt. Viele hätten dabei Themen wie Natur und Freiraum angesprochen, was darauf deutet, dass diese Themen der Bevölkerung wichtig sind.
Wichtige Planungsarbeit: Die Erfahrung zeigt, dass die Bevölkerung sich im Vorfeld für solche Planungsarbeiten nicht sehr stark interessiert. Raumentwicklungsprojekte seien häufig auch etwas trocken und man könne sich nicht viel darunter vorstellen, so Zickermann. Der Projektleiter betont aber, wie wichtig diese Arbeit sei: «Es ist die Phase der Planung, in der man die Weichen stellt für die Zukunft. Es ist der Moment, in dem man sich konstruktiv beteiligen kann. Wenn dann einmal die Modelle stehen, kann man vielleicht noch links und rechts etwas machen, aber nicht mehr die grossen Würfe mitentwickeln.»