- Die Unterstützung für vorläufig aufgenommene Personen durch die Sozialhilfe im Kanton Solothurn bleibt gleich hoch.
- Die SVP wollte die Sozialhilfe für vorläufig Aufgenommene «erheblich» reduzieren.
- Im Parlament scheiterte der SVP-Auftrag am Dienstag mit 27 zu 67 Stimmen.
Es gibt Personen, die aus der Schweiz weggewiesen werden, aber trotzdem bleiben dürfen, weil die Wegweisung gerade unmöglich oder unzumutbar ist. Sie werden als «vorläufig aufgenommen» bezeichnet.
Vorläufig Aufgenommene erhalten im Kanton Solothurn 20 Prozent weniger Grund-Sozialhilfe als anerkannte Flüchtlinge, allfällige Zulagen werden aber nach Skos-Richtlinien bezahlt. Das stört die SVP.
Anders als anerkannte Flüchtlinge müssten vorläufig Aufgenommene das Land verlassen, sollten deshalb nicht integriert werden und deshalb viel weniger Sozialleistungen erhalten, findet die SVP.
«Vorläufig» ist oft sehr lange
Das Solothurner Kantonsparlament lehnte das SVP-Begehren am Dienstag deutlich ab. Die anderen Fraktionen stellten sich hinter die Regierung.
Weil vorläufig Aufgenommene oft recht lange in der Schweiz bleiben, sei es wichtig, auch sie zu integrieren, wurde betont. Mehr als die Hälfte der vorläufig Aufgenommenen bleibt heute über fünf Jahre.
410 Franken pro Monat
Sozialdirektorin Susanne Schaffner (SP) warnte, eine Kürzung der Unterstützung sei kontraproduktiv: «Während sieben Jahren bekommen wir vom Bund Geld für vorläufig Aufgenommene. Aber nach sieben Jahren fällt die Pauschale weg, und wenn sie dann nicht integriert sind, fallen sie der Sozialhilfe der Gemeinden zur Last. Deshalb ist ganz wichtig, dass vorläufig Aufgenommene von Anfang an integriert werden.»
Vorläufig Aufgenommene erhalten im Kanton Solothurn 13 Franken 50 pro Tag für ihre Lebenshaltungskosten. Das macht 410 Franken im Monat. Von den rund 1400 vorläufig Aufgenommenen im Kanton arbeiten 36 Prozent. Das ist mehr als im Schweizer Durchschnitt (32 Prozent).