«Gemäss derzeitigen Hochrechnungen ist mit einem Verlust von 18 Mio. Franken zu rechnen, ergänzt um allfällige Rückstellungen», sagte die KSA-Leitung an einer Medienorientierung.
Grund dafür sei die «tiefere Ertragslage». Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung hätten nun eine Task Force eingesetzt. Diese solle Sparpotenzial aufzeigen und Massnahmen umsetzen.
Verzicht auf Investitionen - kein Stellenabbau
Als erste Massnahme verzichtet das KSA auf Investitionen. So wird das neue Laborgebäude vorerst nicht gebaut, hiess es heute. Kein Thema sei hingegen ein Stellenabbau, betonte Robert Rhiner.
Die Medienkonferenz vom Mittwoch wurde angesetzt, nachdem sich diverse Medienschaffende wegen der schlechten Zahlen erkundigt hatten. Ihr Interesse war geweckt worden durch einen Vorstoss von SP-Grossrat Martin Brügger.
Dieser hatte erfahren, dass das KSA-Kader vor kurzem über «die sich stetig verschlechternde Bilanz der letzten Jahren» informiert worden war. Brügger befürchtet, das KSA könnte sogar zahlungsunfähig werden. Die Spitalleitung betonte am Mittwoch aber, dass diese Gefahr nicht bestehe.
Zentrumsspital mit Ausbauplänen
Das KSA ist ein Zentrumsspital. In der Region Aarau stellt das KSA die Grundversorgung sicher, im Kanton die spezialisierte und im Mittelland die hochspezialisierte medizinische Versorgung.
Das KSA zählt 3900 Mitarbeitende. Der Umsatz beträgt rund 563 Millionen Franken pro Jahr. Das KSA behandelt pro Jahr 26'000 Patienten stationär und führt 465'000 ambulante Behandlungen aus.
Im Juli hatte das KSA angekündigt, man wolle bis zum Jahr 2023 rund 800 Millionen Franken investieren. In einem ersten Schritt sollen gemäss Masterplan bis 2018 für 228 Millionen Franken mehrere Gebäude saniert, vergrössert und neu gebaut werden.
Anders als in früheren Jahren wird nicht der Kanton Aarau, also die Politik, die Investitionen direkt bezahlen. Die Kantonsspital Aarau AG muss sich selbst finanzieren.
Die staatseigene Aktiengesellschaft ist verantwortlich für die bauliche Entwicklung. Der Kanton hatte der Aktiengesellschaft per 1. Januar 2012 die Liegenschaften übertragen.