Die (Trink-)Wasserqualität sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Insbesondere über Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Medikamenten wird diskutiert. Moderne Filteranlagen können auch kleinste Rückstände – zum Beispiel Mikroplastik oder eben Rückstände von Medikamenten – aus dem Abwasser lösen.
Die neue Abwasser-Reinigungsanlage in Reinach im Aargauer Wynental verfügt zum Beispiel über diese Technik. Die neu sanierte und vergrösserte Anlage in Winznau allerdings kann das nicht. Das Wasser sei mit der neuen Anlage nicht wirklich sauberer als mit der alten, sagt Edi Baumgartner vom Zweckverband Abwasserregion Olten.
Selbstverständlich aber halte man alle Grenzwerte ein. «Die zuständige Amtsstelle weiss, weshalb sie die Vorgaben so macht. Es macht keinen Sinn, diese Vorgaben aus irgendwelchen Gründen gross zu unterschreiten», so Baumgartner. Die Aare werde durch das Wasser aus Winznau nicht belastet.
Allerdings: In Zukunft muss die Region Olten vielleicht doch nachrüsten. Dann nämlich, wenn das Bevölkerungswachstum anhält. Noch 15'000 Einwohner mehr, dann gilt die Abwasserreinigungsanlage von Winznau als so gross, dass sie höhere Anforderungen einhalten muss. Bei der Grösse der Anlage wurde dem Bevölkerungswachstum recht getragen. Die Anlage ist für 110'000 Einwohner konzipiert. Bei dieser Grösse bräuchte es aber noch ein zusätzlicher Filter.
Gemäss Bundesvorgaben müssen Abwasserreinigungsanlagen mit mehr als 80'000 angeschlossenen Personen zusätzliche Filter einbauen. Aus diesem Grund verfügen auch viele andere Kläranlagen in der Grösse von Winznau nicht über diese Filter – auch wenn sie technisch möglich wären.