Das Ziel des Lehrplans 21: Am Anfang Projekts stand der Wunsch die Schulsysteme der Deutschschweizer Kantone aufeinander abzustimmen und zu harmonisieren. Damit sollten Wechsel von Schulen, beispielsweise bei einem Umzug von Aarau (AG) nach Olten (SO), einfacher werden. Tatsächlich führen nun alle Deutschschweizer Kantone den Lehrplan 21 ein.
Was ist neu im Aargau? Es gibt viele verschiedene Änderungen, so heissen viele Fächer künftig anders, ausserdem startet der Französisch-Unterricht ein Jahr früher (neu in der 5. Klasse). Ebenfalls auffällig ist, dass die Aargauer Schülerinnen und Schüler länger die Schulbank drücken müssen. Vor allem in der Real-Schule gibt es deutlich mehr Pflichtlektionen.
Was ist neu im Kanton Solothurn? Die Änderungen gegenüber heute sind geringer als im Kanton Aargau. Auch im Solothurnischen erhalten die Fächer neue Namen und auch hier müssen die Schülerinnen und Schüler mehr Pflichtlektionen besuchen - allerdings nur in der Primarschule, an der Oberstufe bleibt die Anzahl Lektionen gleich.
Sind die Schulen nun harmonisiert? In den grossen Zügen sicherlich. Die Anzahl Lektionen sind ähnlich, die Fächer heissen zwar je nach Kanton anders, sind aber vergleichbar. Und in allen Kantonen steht hinter dem Lehrplan die Philosophie des kompetenzorientierten Lernens. Dies bedeutet, dass weniger auswendig gelernt wird. Dafür sollen die Schüler Kompetenzen lernen, die sie auch anwenden müssen.
Es gibt aber auch weiterhin Eigenheiten, die sich von Kanton zu Kanton unterscheiden. Und es gibt weiterhin eine riesigen Differenz: die Fremdsprachen.
Die Fremdsprachen: Von Kanton zu Kanton unterschiedlich ist nach wie vor, welches Kind wann welche Fremdsprache lernt. In allen Deutschschweizer Kantonen werden einheitlich aber bereits in der Primarschule zwei Sprachen unterrichtet (ab der 3. und 5. Klasse). Im Kanton Solothurn folgt als erstes Französisch, danach Englisch (analog z.B. zu den beiden Basel und Bern). Im Kanton Aargau ist dies umgekehrt (wie z.B. im Kanton Zürich).