Die Kantonspolizei Solothurn hat am Freitag die Kriminalitätsstatistik 2016 präsentiert. Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Die Zahl der Straftaten ging um 11 Prozent zurück und erreicht den tiefsten Wert seit 2008 (seit die Straftaten schweizweit einheitlich erfasst werden)
- Mit 53 Straftaten pro 1000 Einwohner liegt Solothurn erstmals unter dem nationalen Durchschnitt. Im Jahr 2012 lag dieser Wert noch bei 77 Straftaten pro 1000 Einwohner.
- Einbrüche wurden 19 Prozent weniger registriert. Es gab 1205 Einbrüche, das ist der tiefste Wert seit Messbeginn vor 25 Jahren.
- Stark zugenommen hat das Delikt «Förderung der Prosititution». Allerdings: Die Polizei hat bewusst und stark den Menschenhandel bekämpft, sonst sähe die Statistik anders aus.
- Fälle von häuslicher Gewalt haben um 2 Prozent zugenommen und weisen damit einen Höchststand aus.
- Delikte gegen Leib und Leben haben um 10 Prozent zugenommen. Schwere Körperverletzungen haben ab-, Tätlichkeiten (v.a. gegen Polizisten) zugenommen.
- Die Aufklärungsquoten sind auf einen Höchstwert gestiegen. Die Gesamtaufklärungsquote liegt mit 40 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt von 35 Prozent. Von den Einbrüchen wurden letztes Jahr 14 Prozent aufgeklärt (Schweiz: 15 Prozent).
Das Bauchgefühl sagt etwas anderes
Der Kanton Solothurn ist also 2016 erneut sicherer geworden. Trotzdem fühlen sich viele Menschen offenbar immer weniger sicher. So haben sich 2016 deutlich mehr Solothurner eine Waffe zugelegt. 7'214 Personen besassen mindestens eine Waffe (2015: 6'534 Personen).
«Das ist eine irrationale Entwicklung, die ich nur schwer nachvollziehen kann», sagt Urs Bartenschlager, Chef Kriminalpolizei. Objektiv gesehen gebe es keine Gründe, sich zu bewaffnen, die Sicherheitslage im Kanton Solothurn sei gut. Bartenschlager vermutet, dass die weltweite Sicherheitslage und die Meldungen von Terror-Anschlägen die Menschen verunsichern.