Urs Weber, Präsident des Tramclub Basel, war entsetzt, als er von der Aufräumaktion der BVB hörte: «Ich kann mir dieses Vorgehen der BVB nicht erklären.» Grundsätzlich sei das Verhältnis mit den BVB gut. Mit dieser Aufräumaktion stossen sie aber vielen Tram-Nostalgikern vor den Kopf.
Laut Mitarbeitern der BVB seien Motoren und Heizkörper weggeworfen worden. Steigt ein Motor eines Oldtimers aus, so sei ein Ersatz schwierig zu finden, sagt Weber. «Für die BVB wäre es sicher billiger gewesen, einen alten Motor zu hüten als bei einem Ausfall einen neu herstellen zu lassen.» Zudem seien die Motoren revidiert gewesen.
Dann können wir die Trams nur noch im Museum bewundern. Das wäre ein grosser Verlust für Basel.
Politisch Druck macht jetzt Grossrat Jörg Vitelli von der SP. In einer Interpellation an die Regierung verlangt er Klärung und fragt: «Hat die Regierung Kenntnis von dieser Aktion und welche Strategie verfolgen die Regierung und die BVB zur Erhaltung des historischen Rollmaterials?» Eine Antwort der Regierung erwartet Vitelli in wenigen Tagen. Der Verkehrspolitiker befürchtet, dass die alten Trams schon in wenigen Jahren nicht mehr zum Basler Stadtbild gehören: «Dann können wir die Trams nur noch im Museum bewundern. Das wäre ein grosser Verlust für Basel.»
Die BVB bestätigen auf Anfragen, dass sie Ersatzteile entsorgt hätten. Mediensprecher Benjamin Schmid betont aber, dass man sich dem nostalgischen Wert der alten Trams bewusst sei. Die BVB würden nur überflüssige Ersatzteile entsorgen. Man wolle die Oldtimer-Trams weiterhin für Extrafahrten einsetzen.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)