Wer ein Buch, Poster oder Postkarten kaufen will, wartet im Kunstmuseum Basel vergebens: Seit vier Tagen sind die Türen des Museumsshops des Basler Kunstmuseums geschlossen. Grund ist ein Personalnotstand, wie Karen Gerig, verantwortlich für die Kommunikation beim Museum bestätigt: «Der Shop ist zu, weil wir Krankheitsfälle haben.» Gleichzeitig sei man am Jahresabschluss, so dass man diejenigen Angestellten, die noch gesund seien, dort brauche. Und auch im Besucherdienst seien so viele Leute krank, dass niemand einspringen könne.
Letztes Jahr entliess das Kunstmuseum drei Buchhändlerinnen und Buchhändler, die im Shop gearbeitet haben. Dies habe aber nicht direkt mit der akuten Personalsituation zu tun, betont Gerig. Alle drei seien noch bis Ende April angestellt und kämen nach wie vor zur Arbeit. Allerdings arbeitet nach Informationen von Radio SRF nur einer der drei Entlassenen wie gewöhnlich: eine entlassene Buchhändlerin ist krank geschrieben, ihr ebenfalls entlassener Kollege bereits frühpensioniert. Verschärft wird die Situation dadurch, dass jetzt auch noch der Leiter des Shops seinen Hut nimmt.
Wieviel Geld das Museum jetzt verliert, kann Karen Gerig nicht beziffern. Sie glaubt allerdings, dass der Imageschaden nicht gross sein dürfte. «Man muss das relativieren. Der Shop ist jetzt seit vier Tagen zu und geht am Freitag wieder auf. Das ist nicht tragisch.» Trotzdem ist es speziell, dass das Museum ausgerechnet jetzt auf Einnahmen verzichtet, kurz nachdem der Grosse Rat eine Art Notkredit von einer knappen Million bewilligt hat, um das Loch in der Kasse des Museums zu stopfen. Zudem ist es kaum vorstellbar, dass ein anderes Museum, das wie das Kunstmuseum den Anspruch hat, auch international vorne mitzuspielen, einfach so seinen Shop dicht machen würde.