- Die Regierung hat den Budgetnachtrag von 925'000 Franken der Finanzkommission des Grossen Rats vorgelegt.
- Der Betrag ist als einmalige Überbrückung für das Jahr 2018 gedacht. Gleichzeitig wird eine Betriebsanalyse eingeleitet, die den künftigen Bedarf ermitteln soll.
- Die Finanzkommission akzeptiert den Budgetnachtrag. Sie will sich jedoch später mit den Gründen für die «massiv zu knapp kalkulierten Kosten» auseinandersetzen.
- Das Kunstmuseum hatte einen jährlichen Fehlbetrag von 2,5 Millionen Franken für den Betrieb des erweiterten Kunstmuseums geltend gemacht.
Der Betrag von 925'000 Franken beruhe auf einer 2. Hochrechnung, die Regierung und Kunstmuseum gemeinsam gemacht hätten, sagt Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann. Mit dem Betrag würden fehlende Erträge aufgefangen und befristete Stellen in Gebäudetechnik und Besucherdiensten geschaffen.
Ich will nichts ausschliessen, aber auch nichts voraussagen.
Eine solide Basis für die Berechnung des künftigen Bedarfs des Kunstmuseums soll die Betriebsanalyse liefern, die jetzt gemacht wird. Die Regierungspräsidentin will sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu möglichen Szenarien ab 2019 äussern, insbesondere zur Frage, ob zuletzt die Deckung eines Fehlbetrags am Kanton hängen bleibt: «Ich will nichts ausschliessen, aber auch nichts voraussagen.»
Einverstanden mit diesem Überbrückungsbeitrag ist auch die Finanz-Kommission des grossen Rates. Allerdings sei man nicht glücklich darüber, sagt Präsident Patrick Hafner (SVP): «Es ist auch nicht so, dass man jetzt einfach grosszügig Geld gibt. Es ist das, was aufgrund der Hochrechnungen nötig ist.» Von der Betriebsanalyse erwartet Kommissions-Mitglied Sarah Wyss (SP) eine verlässlichere Basis für die Zukunft, «damit sich das nicht wiederholt».
Ich bin nicht gekommen, um das Museum tot zu sparen
Kunstmuseums-Direktor Josef Helfenstein sieht im Überbrückungskredit einen Schritt zu einer späteren nachhaltigen Lösung. Er habe Verständnis dafür, dass die Regierung nicht ein unbekanntes Defizit decken wolle. Gleichzeitig macht er jedoch deutlich, dass das Museum so nicht weitermachen könne.
Überzeiten und Stress
Ziel des laufenden Jahres sei es gewesen, wenig Ressourcen ein tolles Programm zu machen, sagt Helfenstein. Das sei gelungen, doch das lasse sich so nicht halten, die Folge seien Überzeiten und Stress. «Ich bin nicht gekommen, um das Museum tot zu sparen», sagt Helfenstein, der erst seit gut einem Jahr im Amt ist. Helfenstein verschweigt nicht, dass ihn die ganze Situation belaste. Trotzdem bereue er den Entscheid, nach Basel zu kommen, nicht.
Helfenstein hatte im Sommer Alarm geschlagen. Die Betriebskosten für das erweiterte Kunstmuseum seien viel zu optimistisch prognostiziert worden. Helfenstein sprach von einem jährlichen Fehlbetrag von etwa zweieinhalb Millionen Franken.
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