Vor allem in den Regionen Broye, See, Sense, Saane und im Süden des Bezirks Glane wurde der Grenzwert für die Abbauprodukte von Chlorothalonil überschritten. Von Mitte April bis Ende Mai wurden 381 Proben entnommen – aus Grundwasserfassungen, Quellen und Seen. Bei 160 Proben wurde der Grenzwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter nicht eingehalten.
Gemeinden in der Pflicht
Die betroffenen Gemeinden wurden informiert und haben nun gemäss Bundesvorgaben zwei Jahre Zeit, die Zielvorgaben zu erfüllen. Das Thema belaste die Gemeinden, sagte der Freiburger Kantonschemiker Claude Ramseier an einer Medienkonferenz. Das Problem sei neu und nicht ihr Verschulden.
Das belastet die Gemeinden sehr.
Oft seien auch keine Sofortmassnahmen möglich. Mit jedem Trinkwasserversorger muss laut dem Kantonschemiker eine Lösung gesucht werden. Das sei sehr aufwendig. «Wir müssen jede Situation einzeln anschauen.» Zum Teil sei das Mischen des Wassers aus belasteten und nicht belasteten Fassungen eine Möglichkeit, zum Teil als mittelfristige Lösung der Bau neuer Zuleitungen.
Der Kanton werde alles dafür tun, die Probleme zu lösen, sagte Staatsrat Jean-François Steiert an der Medienkonferenz. Der Freiburger Umweltdirektor erwartet aber vom Bund klare Weisungen und die Unterstützung der Gemeinden, die für die Verteilung des Trinkwassers zuständig sind. Die Massnahmen, die nun getroffen werden müssten, würden den Druck auf den Wasserpreis erhöhen, so Steiert. «Das Trinkwasser wird sicher teurer. Wie viel teurer kann man heute noch nicht sagen.»