Das Wichtigste in Kürze
- Die CVP erzielt gegensätzliche Wahlresultate im Kanton Wallis. Die Kandidaten der CVP – unter ihnen der ehemalige Parteipräsident Christophe Darbellay – liegen an der Spitze der Wahlliste. Im Kantonsparlament hingegen hat die CVP einmal mehr verloren.
- Auch das veränderte Wahlsystem trage Mitschuld am Ergebnis der Partei, sagt die CVP.
- CVP-Präsident Anton Andenmatten bleibt die Hoffnung, dass das gute Resultat seiner Parteikollegen bei den Regierungswahlen irgendwann auch auf die Ergebnisse der Parlamentswahlen abfärben wird.
Bei den Wahlen im Kanton Wallis gestern wurde zwar niemand gewählt. Während SVP-Staatsrat Oskar Freysinger eine Schlappe einfuhr, liegen die Kandidaten der CVP – unter ihnen der ehemalige Parteipräsident Christophe Darbellay – an der Spitze der Liste. Sie haben die beste Ausgangslage für den zweiten Wahlgang in zwei Wochen.
Anders ist das Bild im Kantonsparlament. Dort hat die CVP einmal mehr verloren, bereits zum vierten Mal in Folge. Nun ist die CVP-Fraktion im 130-köpfigen Walliser Kantonsparlament auf 55 Grossrätinnen und Grossräte geschrumpft. Das bedeutet, dass die Partei im Wallis zwar immer noch Mehrheitspartei ist. Aber die Zeiten, in denen die CVP die Geschicke des Kantons nach Belieben lenken konnte, sind längst vorbei.
Das Ergebnis der Parlamentswahl in Sitzen:
- CVP erreicht 55 Sitze (-6 Sitze)
- FDP erreicht 26 Sitze (-2 Sitze)
- SVP erreicht 23 Sitze (+2 Sitze)
- SP erreicht 18 Sitze (+/- 0 Sitze)
- Grünen erreichen 8 Sitze (+6 Sitze)
Das Ergebnis der Parlamentswahl in Wähleranteilen:
Wahlsystem-Änderung beeinflusst CVP-Ergebnis
Diese Mal sei der Verlust der CVP nicht selbst verschuldet, sagt der Präsident der deutschsprachigen CVP, Anton Andenmatten: «Diese Sitze hat man im Oberwallis verloren. Das Oberwallis hat aufgrund von demographischen Entwicklungen gegenüber dem Unterwallis vier Sitze weniger. Und weil die Oberwalliser C-Parteien sehr stark sind und das Wahlsystem geändert hat, ist das auf Kosten dieser Parteien gegangen.»
Hoffnung auf «neuen Schwung»
CVP-Präsident Anton Andenmatten bleibt deshalb nur die Hoffnung, dass das gute Resultat seiner Parteikollegen bei den Regierungswahlen irgendwann auch auf die Ergebnisse der Parlamentswahlen abfärben wird. «Ich glaube schon, dass jetzt auch aufgrund dieser guten Staatsratswahlen wieder ein neuer Schwung kommt, und dass man den Abwärtstrend aufhalten kann».
CVP sieht Gründe für ihre Niederlage ausserhalb der Partei
CVP-Nationalrat und Vizepräsident der CVP Schweiz, Yannick Buttet, sagt zur Niederlage: «Wir machen uns etwas Sorgen. Aber nicht im Wallis.» Denn durch das neue Wahlsystem sei schon im vorhinein klar gewesen, dass die CVP Sitze verlieren werde, sagt Buttet und spielt damit auf ein Bundesgerichtsurteil an. Dieses hatte die frühere Einteilung der Wahlkreise für verfassungswidrig erklärt. Doch bereits bei den letzten Parlamentswahlen hatte die CVP im Wallis Wähleranteile verloren. Dabei hatte CVP-Präsident der Schweiz, Gerhard Pfister, vor einem Jahr bei seinem Amtsantritt eine Trendwende angekündigt. Er wollte dies mit konservativ-christlicher Agenda und einer Debatte über Werte, die in der Schweiz zählen sollen, erreichen. «Das sei im Wallis vielleicht noch nicht bei allen angekommen», meint Buttet. «Einige meinten vielleicht, dass die CVP ihre Werte aufgegeben hat. Das stimmt nicht. Wir bleiben unseren Werten treu», versichert Buttet. |