An der Kundgebung «Marsch fürs Läbe» am Samstag in Bern ist eine Konfrontation zwischen christlich-konservativen Abtreibungsgegnern und Kritikern aus der linken Szene ausgeblieben. Die Gegenkundgebung zog zwar zum Bundesplatz und machte Lärm, drehte aber bald wieder ab.
1500 Menschen haben nach Angaben der Organisatoren am «Marsch fürs Läbe» teilgenommen. Eine Gegendemonstration mobilisierte bis zu schätzungsweise 800 Personen.
Diese unbewilligte Gegendemonstration lief unter dem Titel «Marsch fürs Leben stoppen». Den Kundgebungsteilnehmern gelang es aber nicht, bis zum Bundesplatz vorzudringen, wo sich die Abtreibungsgegner versammelt hatten.
Gut 200 Personen, darunter einige schwarz gekleidete junge Menschen, lösten sich Mitte Nachmittag aus dem Demonstrationszug der Gegenveranstaltung und rückten mit Trillerpfeifen vom Käfigturm her in Richtung Bundesplatz vor. Doch versperrten ihnen unzählige Gitter den Weg. Dahinter sah man Polizisten in Vollmontur, die Gummiwerfer bereit.
Man habe die Gegendemo aus Gründen der Verhältnismässigkeit laufen lassen, sagt Ramona Mock, Sprecherin der Kantonspolizei Bern, gegenüber dem Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF.
Der Umzug sei laut gewesen, aber insgesamt ruhig verlaufen. Auch Sachbeschädigungen habe man nach einer ersten Bilanz Ende Nachmittag keine festgestellt, so Mock. Was den Marsch fürs Läbe betrifft, so reisten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bald nach der Kundgebung wieder aus Bern ab.
Schon 2016 hatte der «Marsch fürs Läbe» unter starkem Polizeischutz in Bern stattgefunden. Auch damals gab es eine Gegendemonstration, die nicht bis zum Bundesplatz vordringen konnte.
Im vergangenen Jahr wollten die Organisatoren den «Marsch» in Flüeli-Ranft durchführen. Zuerst verweigerten die Behörden die Bewilligung. Im Mai 2018 konnte der Anlass dann doch noch, in einem kleinen Rahmen, stattfinden.