- Trotz Corona liessen es sich zahlreiche Berner Fussballfans nicht nehmen, den Meistertitel ihrer Young Boys zu feiern.
- Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) zieht eine gemischte Bilanz zur YB-Meisternacht.
- Ein schwerer Pyro-Unfall habe die Feierlichkeiten überschattet, zudem sei die Eigenverantwortung mancher Fans trotz Corona zeitweise an einem kleinen Ort gewesen.
Das sagte Reto Nause am Samstag gegenüber Radio SRF. Positiv beurteilte er die Polizeiarbeit: Der Polizei sei es gelungen, die Anzahl Personen in der Ausgehmeile Aarbergergasse auf etwa 1000 Menschen zu begrenzen.
Wie viele Fans insgesamt in Bern unterwegs waren, lasse sich nur schwer abschätzen, sagte Nause. Das im Vorfeld befürchtete Szenario, dass Abertausende YB-Fans in die Stadt strömen würden, habe sich jedenfalls nicht bewahrheitet.
«Sehr gut» beurteilte Nause die Zusammenarbeit mit der Fanarbeit und dem BSC Young Boys. Der Verein hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass sich die Mannschaft nach der Rückkehr aus dem Wallis nicht in der Stadt zeigen werde.
Die Behörden hatten die Fans aufgefordert, gesittet zu feiern und die Corona-Regeln einzuhalten. Nach Feststehen des Meistertitels um 22.24 Uhr brachen in der Aarbergergasse aber kurzzeitig alle Dämme. Die Fans lagen sich in den Armen und feierten dichtgedrängt den Triumph. Die Polizei sperrte die Gasse kurzfristig.
Eine Freinacht gab es ohnehin nicht. Auch hatte YB bereits im Vorfeld auf eine offizielle Meisterfeier verzichtet, wie sie in den letzten beiden Jahren stattfand. Damals waren jeweils Zehntausende Menschen in die Stadt und ins Wankdorfstadion geströmt. Diesmal zeigte sich das Team nicht einmal in der Stadt.
Trotzdem harrten viele Fans spätnachts dann vor dem Wankdorfstadion aus. Sie bescherten ihrer Mannschaft bei deren Rückkehr aus dem Wallis einen feurigen Empfang.