Ende Oktober ist bekannt geworden, dass die Zeitung «Südostschweiz» eine Zusammenarbeit mit der «Basler Zeitung» prüft. Konkret geht es um einen gemeinsamen Mantelteil. Das heisst, Berichte aus dem In- und Ausland, der Wirtschaft und der Kultur sollen künftig in beiden Zeitungen erscheinen.
Pläne, die der SP Graubünden nicht passen. Sie fordert die Leserschaft der «Südostschweiz» auf, einen Online-Appell an das Verlagshaus Somedia zu unterschreiben. Die Forderung: Die beiden Zeitungen sollen die Gespräche beenden.
Besorgte SP, entspannte SVP
«Die Basler Zeitung verfolgt eine scharfe rechtspopulistische Linie. Das besorgt uns und wir sind uns sicher, dass das auch vielen Leserinnen und Lesern der Südostschweiz so geht. Ihnen wollen wir eine Stimme geben.» Das sagt der Bündner SP-Präsident Philipp Wilhelm.
Hinter der «Basler Zeitung» steht unter anderem Christoph Blocher. Die Zeitung steht also unter direktem Einfluss der politischen Gegner der SP.
Auf der anderen Seite des politischen Spektrums sieht man das entspannter. Roman Hug, Vizepräsident der SVP Graubünden sagt: «Ich gehöre zu einer Partei, die für freie Marktwirtschaft einsteht. Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen, mit wem die Südostschweiz zusammenarbeiten soll.»
Somedia: «Bleiben unabhängig»
Die Verantwortlichen des Verlagshauses Somedia wollten heute am Telefon keine Stellung mehr zum Thema nehmen. Auf der Website wurde am späten Nachmittag aber eine Stellungnahme publiziert. Darin heisst es: «Somedia hat nicht die Absicht, die Kontrolle über die Inhalte ihrer Zeitungen in die Hände Aussenstehender zu geben. Somedia befindet sich mehrheitlich im Besitze der Familie Lebrument und hat keine Absicht, dies zu ändern.»
Man sehe deshalb auch keine Veranlassung, die Gespräche mit der «Basler Zeitung» zu beenden.