Zum Inhalt springen
Video
Zahlreiche Fische verenden im Engadin (Tagesschau, 1.04.2013)
Aus News-Clip vom 01.04.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 41 Sekunden.

Graubünden Nationalpark Engadin: Tausende Fische verendet

Bei der Stauanlage Punt dal Gall im Nationalpark im Engadin haben technische Probleme zu einem grossen Fischsterben geführt. Auf rund sechs Kilometern Länge verendeten über Zehntausend Fische.

Im Bereich der Stauanlage Punt dal Gall beim Lago di Livigno sei aufgrund technischer Probleme die Restwasserversorgung lahmgelegt worden, schreiben die Engadiner Kraftwerke, der Nationalpark, sowie das Bündner Amt für Jagd und Fischerei in einer gemeinsamen Mitteilung. Dies führte zu einem hohen Schlammanteil im Wasser. Die Lebensgemeinschaft im Spöl wurde weitgehend ausgelöscht.

Die Kraftwerke vermuten, dass Schlamm das Dotiersystem blockiert hat. Die zugehörigen Überwachungssysteme fielen aus. Das fehlende Wasser im Spöl sei in der Folge erst durch am Spöl patrouillierende Parkwächter festgestellt worden, schreiben die Engadiner Kraftwerke.

Schlamm statt Wasser

Nachdem die Grundwasserabflüsse geöffnet wurden, floss eine unkontrollierbare Menge Schlamm in das Bachbett des Spöls unterhalb der Staumauer Punt dal Gall beim Lago di Livigno. Dies hatte für die Bachflora und -fauna im betroffenen Bachabschnitt gravierende Folgen. Nach ersten Erkenntnissen verendeten auf einer Strecke von ca. 6 km Tausende von Fischen und die Bachsohle wurde auf derselben Strecke mit Schlamm zugedeckt.

Audio
Öko-Gau im Nationalpark (Pius Kessler, 01.04.2013)
01:52 min
abspielen. Laufzeit 1 Minute 52 Sekunden.

Unabhängig vom Unfall verendeten zusätzlich Tausende von Fischen, nachdem sie in Punt dal Gall in das Triebwassersystem gerieten und die Turbinen des Kraftwerks Ova Spin passierten. Wieso diese Fische in das Triebwassersystem gerieten, sei noch nicht klar, heisst es in der Mitteilung.

Vorzeigeobjekt

Der Gebirgsbach im Nationalpark gilt europaweit als Vorzeigeobjekt in Bezug auf den Umgang mit Restwasser. Seit 15 Jahren nahmen Flora und Fauna im Bach wieder zu. Jetzt ist der Bach auf einer Strecke von sechs Kilometern völlig tot. «Ein Öko-Gau», heisst es beim Schweizerischen Nationalpark. Die Verantwortlichen sagen auf Anfrage, dass es vermutlich zehn bis 20 Jahre dauern würde, bis Flora und Fauna im Gebirgsbach wieder intakt seien.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel