Für drei Wochen will der katholische Theologe und Seelsorger Matthias Wenk in einem Waldstück oberhalb von St. Georgen leben. Dabei lässt sich der 42-Jährige vom St. Galler Stadtheiligen Gallus inspirieren, welcher als Eremit sein Leben am Gebet und der Suche nach Gott orientiert hatte.
«Es geht mir um den spirituellen Wert des Erlebens. So, wie es Gallus erfahren hat», sagt Matthias Wenk. Auch wenn er während den drei Wochen auf sein Handy, ein Badezimmer und sein Bett verzichtet, macht es sich der St. Galler nicht unnötig schwer. So wird ihm beispielsweise sein Essen gebracht und statt einer Mönchskutte trägt er moderne Outdoor-Bekleidung.
Waldgottesdienst und gemeinsame Meditation
Schlafen wird Matthias Wenk in einer Hängematte, welche mit einer Blache vor Wind und Wetter geschützt ist und etwas vom Hauptlager entfernt liegt. «Es gibt einen privaten Bereich, der in einem öffentlichen Wald natürlich nicht ganz so privat ist», sagt Wenk mit einem Augenzwinkern.
Beim Hauptlager, einer Grillstelle im Rütiweierwald, hat Wenk einen vorhandenen Holztisch mit einer Blache überdacht. Hier empfängt er während seiner Zeit im Wald Gäste. Unter anderem lädt er zur gemeinsamen Meditation, einem Waldgottesdienst und einem Alphornkonzert ein.
Konkrete Erwartungen an sein «Gallus-Experiment» habe er keine, sagt Wenk. Aber: «Ich hoffe, dass ich Erfahrung mache, die mich in meinen Glauben stärken.»