Die Gewitter von gestern Abend trafen die Ostschweiz teilweise heftig. In Arbon am Bodensee musste sogar das «Heizwerkfestival» abgebrochen werden. So konnte der Auftritt von Hauptact Züri West gar nicht stattfinden. Für die Vorband Hermann aus Luzern war beim vierten Lied Schluss – Band, Bühne und Equipment standen unter Wasser.
SRF News: Jonathan Winkler, ihr seid gestern in Arbon auf der Bühne gestanden als das Gewitter losging. Wie habt ihr diesen Moment erlebt?
Jonathan Winkler: Unser Auftritt begann um 19:30 Uhr, da hat es leicht getröpfelt. Beim dritten Stück begann der Regen heftiger zu werden und auf einmal war das Gewitter da. Starker Regen, heftiger Wind, zahlreiche Blitze. Auf der Bühne kam uns der Regen frontal entgegen – eine richtige Regenwand. Wir konnten nicht mehr spielen und mussten mitten im Stück abbrechen.
War euch sofort klar, dass ihr das Konzert ganz abbrechen müsst?
Ja. Wir waren alle total durchnässt. Wir hätten auch in den Bodensee springen können und wären ähnlich nass geworden.
Wir hätten auch in den Bodensee springen können und wären ähnlich nass geworden.
Der Techniker von Züri West kam auch gleich auf die Bühne und sagte: «Giele hööred uuf, das bringt nüd». Danach ging es nur noch darum, das Material zu retten. Der Wind war so stark, dass wir Beleuchtungselemente zu viert festhalten mussten.
Wie hat das Publikum reagiert?
Zuerst nahmen viele die Regenmäntel hervor. Als es heftig wurde – das war zirka 19:45 Uhr – brachten sich die Leute in Sicherheit und das Konzertgelände war auf einen Schlag leer.
Hattet ihr Angst?
Angst nicht, aber es war ein komisches Gefühl. Wir wurden eine halbe Stunde richtig geduscht. Jetzt sind wir vor allem enttäuscht, dass der Auftritt buchstäblich ins Wasser fiel. Es war das Konzert, auf das wir uns seit langem am meisten gefreut hatten. Cooles Gelände, sympathische Veranstalter, Vorband von Züri West und vor der Sintflut viele Leute vor der Bühne. Es hätte richtig gut werden können.
Das Gespräch führte Raphael Prinz