Grosse Geldsorgen und eine gescheiterte Fusion mit dem Spital Lachen prägten in den letzten Jahren das Regionalspital Einsiedeln. Auch zahlreiche Sparmassnahmen konnten die steigenden Ausgaben für das Personal nicht abfedern, die Jahresrechnung 2018 schloss mit einem Minus von 7.2 Millionen Franken.
Alle Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Nun gibt die Eigentümerin des Spitals, die Stiftung «Krankenhaus Maria zum finstern Wald» die Betriebsleitung an die internationale Ameos Gruppe mit Sitz in Zürich ab. Die Immobilien und das Land bleiben weiterhin in ihrem Besitz, teilt die Stiftung mit.
Das Spital Einsiedeln, welches aktuell eine grosse medizinische Bandbreite abdeckt, soll sich unter der neuen Leitung in erster Linie auf die Grundversorgung konzentrieren. «Das ist auch der Auftrag unserer Stiftung, deshalb war das der ausschlaggebende Punkt», sagt Stiftungspräsident Markus Hauenstein. Zugleich würden alle Arbeits- und Ausbildungsplätze in bestehender Form erhalten: «Wir haben vertraglich vereinbart, dass die Spital Einsiedeln AG alle Arbeitsverträge, Dienstjahre und sämtliche Pensionskassen übernimmt.»
Sparen bei Einkauf und Betrieb
Die Ameos Gruppe betreibt über 90 Krankenhäuser, Reha- oder Pflegeeinrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz – unter anderem auch das Seeklinikum in Brunnen, welches die Ameos Gruppe 2017 übernahm.
Genau diese Grösse sei ein Vorteil, welcher die Gruppe nutze, um den Spitalbetrieb günstiger anbieten zu können, sagt Ameos Gründer und CEO Axel Paeger: «Wir haben beispielsweise beim Einkauf von medizinischen Geräten günstigere Konditionen. Ausserdem sind wir in der grossen kompetent und können den Aufwand für den Betrieb bündeln.»
Dass diese Strategie aufgehen kann, davon ist auch der Gesundheitsökonom Willy Oggier überzeugt. Zudem sei die Übernahme für den Standort Einsiedeln ein gutes Signal: «Private Anbieter investieren ihr eigenes Geld und keine Gelder der öffentlichen Hand, deshalb überlegen sie genau, wo sie investieren. Das deutet daraufhin, dass die Ameos-Gruppe der Auffassung ist, dass man aus dem Spital etwas herausholen kann.»
Der Ökonom geht aber davon aus, dass die private Gruppe die medizinischen Angebote künftig genau überprüfen wird.