- Beim umstrittenen Hochwasserschutzprojekt an der Reuss zwischen Emmen und der Kantonsgrenze hat die Verhandlungsphase begonnen.
- Insgesamt sind gegen das Vorhaben 56 Einsprachen eingegangen, wie der Kanton Luzern am Mittwoch mitteilte.
- Er rechnet damit, dass die Verhandlungen mit den Einsprechern ein Jahr dauern werden.
Der Kanton Luzern hatte das angepasste Projekt «Hochwasserschutz und Renaturierung Reuss» vom 28. Oktober bis 26. November 2019 in den betroffenen Gemeinden aufgelegt. Die dabei eingegangenen Einsprachen seien vom Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement gesichtet und ausgewertet worden, teilte die Staatskanzlei mit. Die Einspracheverhandlungen würden gestaffelt stattfinden.
Ökologische Aufwertung Teil des Projekts
Vorgesehen ist, die Reuss auf einer 13 Kilometer langen Strecke zu verbreitern und mit Schutzbauten auszustatten. Mit den 195 Millionen Franken teuren Investitionen sollen Schäden von bis zu 600 Millionen Franken verhindert werden.
Zum Projekt gehört auch eine ökologische Aufwertung der Flusslandschaft. Das Bett wird aufgeweitet, was über 30 Hektaren Fruchtfolgeflächen in Anspruch nehmen wird. Dieser Landverbrauch stösst bei Landwirten auf Kritik. Das ursprüngliche Projekt von 2016 war deswegen überprüft worden.
Projekt schon mal kritisiert
Der Kanton musste das Projekt bereits einmal überarbeiten, weil sich betroffene Bauern und Waldbesitzer dagegen wehrten. Durch die Ausweitungen müssten sie Landflächen entlang des Flusslaufs verkaufen. Nach dieser Kritik liess die Luzerner Regierung das Projekt von einer unabhängigen Expertengruppe überprüfen und passte es in kleinen Details an. Ende Oktober 2019 legte er es dann neu auf. Nun gilt es, die aktuellen Beschwerden zu bearbeiten.