Der Ausbau sei nötig, weil die Schutzbauten aus dem 19. Jahrhundert nicht mehr den heutigen Anforderungen genügen würden, erklärte die Luzerner Regierung am Donnerstag. Bei einem weiteren Hochwasser könnten die Dämme gar brechen.
Das Projekt sieht vor, dass im oberen Teil des Abschnittes die Dämme neu aufgebaut, erhöht und verstärkt werden. Ab dem Schiltwald soll der Fluss mehr Platz erhalten. In erster Linie soll so die Sicherheit vor Hochwasser verbessert werden. Gleichzeitig könne so der Fluss vermehrt wieder als Erholungsraum genutzt werden. Und das biete auch die Möglichkeit, die Landschaft ökologisch aufzuwerten, heisst es beim Kanton Luzern.
Grosser Landbedarf am Reussufer
Für die Sanierung und Renaturierung werden 56 Hektaren oder 0,5 Quadratkilometer zusätzliches Land benötigt. Betroffen sind hälftig Waldgebiete und Landwirtschaftsflächen. Mit den Eigentümern wurden bereits erste Gespräche geführt. Dieser Einschnitt sei aber beträchtlich.
Bei der Projektierung hat der Kanton eng mit verschiedensten Interessenverbänden zusammen gearbeitet, auch mit den Umweltverbänden. Urs Brütsch vom WWF Sektion Luzern bezeichnet deshalb das Grossprojekt auch als guter Kompromiss und «akzeptabel».
80 Prozent zahlt der Bund
Bis gegen fünf Jahre rechnet nun die Luzerner Regierung, bis sämtliche Auflagen und Einspracheverhandlungen abgeschlossen sind. Sie hofft mit einem Baustart im Jahr 2020, elf Jahre später sollen Arbeiten abgeschlossen sein. Kosten soll das Hochwasserschutzprojekt 167 Millionen Franken, 80 Prozent davon übernimmt der Bund.
Das nun in die Vernehmlassung geschickte Projekt «Hochwasserschutz und Renaturierung Reuss» ist eine Folge des Hochwassers von 2005.