- Seit einem Monat arbeitet das Luzerner Kantonsspital mit einer neuen digitalen Plattform: Alle Informationen zu Patientinnen und Patienten sowie zur Administration sind digital.
- Der Start sei gelungen, das Projekt befinde sich auf Kurs, zieht die Spitalleitung eine erste Bilanz.
- Auf Kritik am neuen System, beispielsweise der Luzerner Hausärzte, will das Spital nun reagieren; vor allem der Informationsaustausch soll verbessert werden.
Ziel ist es, Papierformulare dereinst überflüssig zu machen. Das Luzerner Kantonsspital (Luks) hat vor einem Monat mit allen rund 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf eine digitale Arbeitsplattform gewechselt.
Alle Informationen werden nur noch am Computer erfasst und ausgetauscht. Auch wenn es noch ein paar Hürden zu überwinden gegeben habe, sei man grundsätzlich mit den ersten Erfahrungen zufrieden, teilte das Spital am Donnerstag mit.
«Kritik der Hausärzte berechtigt»
Harsche Kritik am neuen System hatten gebenüber SRF News die Luzerner Hausärzte geübt. Es sei wesentlich aufwendiger, an die nötigen Informationen zu kommen, wenn beispielsweise ein Patient aus der Klinik entlassen werde, sagte Aldo Kramis, Präsident der Ärztegesellschaft.
Marco Rossi, Chefarzt am Luks und ärztlicher Delegierter beim neuen Projekt, muss einräumen, dass man dieses Problem unterschätzt habe: «Wir haben die technischen Herausforderungen nicht in diesem Ausmass erwartet, und auch die Kommunikation mit den Hausärzten war nicht optimal, das würden wir heute anders machen.»
Die kritisierten Punkte müssten verbessert werden, denn der Kontakt mit den Hausärztinnen und -ärzte sei entscheidend für das Spital. «Wir sind im Gespräch und wollen die gegenseitigen Bedürfnisse klar definieren, um mögliche Lösungen zu finden», so Rossi. Zum Beispiel seien auch Weiterbildungsveranstaltungen für die Hausärzte geplant.