Am 29. März wählt die Stadt Luzern das Stadtparlament und die Stadtregierung neu. Für die fünf Sitze in der Regierung gibt es zehn Kandidaturen. Alle fünf Bisherigen treten wieder an – doch sie haben fünffache Konkurrenz (ihre Porträts finden Sie hier ). Die amtierenden Stadträtinnen und Stadträte stellen wir hier vor.
Beat Züsli
Zu seinen Verdiensten als erster SP-Stadtpräsident rechnet Beat Züsli, dass ökologische Anliegen mehr Gewicht hätten als früher – zum Beispiel beim umstrittenen Autobahnzubringer «Spange Nord». Zu Züslis Geschäften gehört die Planung eines neuen Theaters: Gegen die Kritik, er habe die Interessen der Stadt gegenüber dem Kanton Luzern in diesem Thema zu wenig stark durchgebracht, wehrt er sich.
Martin Merki
Martin Merki ist als Sozial- und Sicherheitsdirektor auch für die Alterspolitik zuständig. Hier hat er unter anderem Projekte vorangetrieben, damit alte Menschen so lange wie möglich zu Hause leben können. Kritiker werfen ihm vor, aus seiner Direktion kämen keine grossen Würfe. Als Vertreter der FDP macht ihm eher die Kritik Sorge, dass Wirtschaftsanliegen in der Stadt Luzern zu wenig Gehör finden.
Franziska Bitzi
Als Finanzdirektorin konnte CVP-Stadträtin Franziska Bitzi in den vergangenen drei Jahren positive Rechnungsabschlüsse präsentieren. Die Zukunft sieht schwieriger aus – wegen der Aufgaben- und Finanzreform des Kantons wird die Stadt etwa durch Sozialkosten mehr belastet. Zu ihren Aufgaben gehören auch die Wirtschaftsförderung und der Tourismus. Während bürgerliche Kritiker monieren, die Wirtschaft erhalte zu wenig Unterstützung, halten linke Kritiker ihre Politik für zu tourismusfreundlich.
Adrian Borgula
Die Verkehrspolitik gehört zu den umstrittensten Themen in der Stadt Luzern. Die Förderung von ÖV und Langsamverkehr ist Adrian Borgula ein wichtiges Anliegen. Borgula will in Zukunft in der Klimapolitik vorwärts machen und für mehr Lebensqualität in der Stadt sorgen. Bürgerliche kritisieren, die Interessen der Autofahrer kämen bei ihm unter die Räder. Er hält dagegen, in einer Stadt müssten vor allem Verkehrsmittel gefördert werden, die verhältnismässig wenig Platz brauchen.
Manuela Jost
Die Grünliberale steht immer wieder im Clinch zwischen dem linken und dem rechten Lager. Als Erfolg wertet Manuela Jost eine Beschleunigung der Baubewilligungsverfahren. Diese werden von Bauherren als zu langsam kritisiert. Dies sei zum Teil berechtigt, räumt sie ein, sie werde aber an weiteren Verbesserungen der Prozesse arbeiten. Linke dagegen kritisieren, sie lasse sich bei Bauvorhaben von Investoren unter Druck setzen. Sie wehrt sich, man müsse bei öffentlichen Interessen den Spielraum nützen können.
Regionaljournal Zentralschweiz, 6:31 & 17:30 Uhr